Zum Auftakt beteten am Mittwoch Tausende Menschen zwischen 17 und 35 Jahren gemeinsam in Rigas Messehallen. Angesichts der Instabilität der heutigen Welt müssten Gläubige zusammenkommen in einer grossen, grenzüberschreitenden Bruderschaft, sagte der aus Deutschland stammende Prior Frère Alois.
Zu dem Treffen werden rund 15'000 Jugendliche erwartet. Allein rund 4500 sind aus Polen angereist - das Land stellt damit die grösste Gruppe. Aus der Ukraine sind etwa 2200 Teilnehmer angemeldet. Untergebracht sind die Jugendlichen vorrangig in Gastfamilien oder in Schulen und Turnhallen.
Bis zum 1. Januar 2017 stehen gemeinsame Gebete und Diskussionen über soziale und gesellschaftliche Themen auf dem Programm. Der Jahreswechsel wird von den Jugendlichen ausgiebig gefeiert, auf den ökumenischen Feiern gibt es allerdings keinen Alkohol. Höhepunkte seien das «Gebet für den Weltfrieden» und ein «Fest der Völker».
Angesichts von Gewalt und Unrecht in der Welt rief Papst Franziskus die jungen Gläubigen in einer Grussbotschaft auf, «in Wort und Tat zu zeigen, dass das Böse nicht das letzte Wort in der Geschichte hat.» Auch Vertreter anderer Kirchen und die politischen Spitzen Lettlands betonten im Vorfeld das völkerverständigende Element des Treffens, das Brücken zwischen Konfessionen, Nationen und Staaten baue.
Die im französischen Burgund ansässige Taizé-Gemeinschaft organisiert seit 1978 internationale Jugendtreffen in europäischen Städten. Mit Riga ist erstmals eine von vielen orthodoxen Gläubigen bewohnte Hauptstadt einer Ex-Sowjetrepublik Gastgeber des jeweils zum Jahresende organisierten Treffens.