Es sind Szenen, wie sie der IS in den vergangenen Monaten regelmässig als Propaganda im Internet verbreitete: Geiseln, die gefesselt über Felsklippen geworfen oder als Kriegstrophäen an einen Truck gebunden durch die Strassen geschleift werden. Der Unterschied: In diesem Fall stammt die Botschaft nicht von islamistischen Terroristen, sondern vom französischen Staat.
Das Video ist, rund drei Wochen nach dem Blutbad von Paris, eine erste Massnahme der Regierung im Kampf gegen den Terror. Sie macht damit ihre Ankündigung wahr, ab sofort noch schärfer gegen den Islamismus vorzugehen.
Die Botschaft auf der Anti-Dschihad-Internetseite ist klar: Der IS lockt mit seiner Propaganda und falschen Versprechen junge Europäer in seine Terror-Camps. Mit den Schock-Bildern sollen potenzielle Dschihadisten vor den falschen Machenschaften des IS gewarnt werden.
Potenzielle Kämpfer auf Facebook rekrutiert
«Sie sagen dir: Komm und gründe eine Familie mit einem unserer Helden», steht beispielsweise als eine der Botschaften im Video. Gefolgt von den Worten: «Die Wahrheit ist: Du wirst deine Kinder inmitten von Krieg und Terror grossziehen.»
Entlarvt wird im Video auch die Vorgehensweise der Extremisten. Wer in Sozialen Netzwerken wie Facebook bestimmte Inhalte und Botschaften verbreitet, wird auf einmal von dubiosen Personen angeschrieben und aufgefordert, sich dem Kampf für den Islamischen Staat anzuschliessen.
Der französische Premierminister Manuel Valls (52) hatte vergangene Woche die Internetseite zusammen mit einer Reihe von Massnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus angekündigt. Allein für die Propaganda-Prävention will Frankreich in den nächsten drei Jahren rund 60 Millionen Euro ausgeben. (cat)