Die Expedition umfasst 22 Forschungsprojekte, vier davon unter Schweizer Federführung. In leitender Funktion dabei sind die ETHs Zürich und Lausanne, Uni Genf und das Paul Scherrer Institut (PSI). «Wir haben die Projekte nach ihrem wissenschaftlichen Potenzial ausgewählt», erklärte David Walton, «Chief Scientist» der Antarctic Circumnavigation Exedition (ACE) an einem Medienanlass in Kapstadt am Dienstag.
Das Schiff sei wohl nie für so viele Wissenschaftler auf einmal gedacht gewesen, aber letztlich habe man alle untergebracht, so Walton weiter. «Es ist eine interessante Mischung von Projekten. Manche scheinen nicht zusammenhängen. Am Ende werden wir aber ein umfassenderes Bild dieses Erdteils haben.» Der südliche Ozean mache zehn Prozent der Weltmeere aus und sei als CO2-Senke für das globale Klima von zentraler Bedeutung.
«Jeder Wissenschaftler an Bord hat sicher ein Dutzend Fragen im Gepäck», sagte Julia Schmale vom PSI, die eines der Projekte an Bord leitet. «Wenn wir Erfolg haben, werden wir sicher mit noch mehr Fragen zurückkommen.»
Die ACE ist das erste Projekt, das das erst kürzlich gegründete Schweizer Polarinstitut koordiniert. «Die Temperaturen in den Alpen steigen. Wir sehen uns in den alpinen Regionen ähnlichen Herausforderungen gegenüber wie in den Polarregionen», sagte Krystyna Marty Lang, stellvertretende Staatssekretärin des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten. Damit erkläre sich das Interesse der Schweiz an diesen entlegenen Regionen mit ihrer extremen Umwelt.
Das Forschungsengagement der Schweiz in den Polarregionen hat lange Tradition und soll mit dem Polarinstitut, das mehrere Schweizer Forschungsinstitute verknüpft, global sichtbarer werden. Ermöglicht wurden das Schweizer Polarinstitut und die ACE dank einer grosszügigen Spende des Unternehmers und Abenteurers Frederik Paulsen, auf den auch die Idee der Antarktis-Umrundung zurückgeht.