Es sind verstörende Bilder, die uns derzeit aus China erreichen: Tausende Hunde, die in Käfigen darauf warten müssen, auf grausame Weise geschlachtet, vergiftet oder zu Tode geprügelt zu werden, oder noch schlimmer, bei lebendigem Leib gekocht oder gebraten zu werden.
Geschätzte 10'000 Vierbeiner werden beim Hundefleisch-Festival im südchinesischen Yulin ihr Leben lassen. Sie landen auf den Tellern der zahlreichen Besucher des zweitätigen Schlachtfests.
In der Schweiz nicht verboten
Doch nicht nur in Fernost hat der Verzehr von Hundefleisch Tradition. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts galt Hundefleisch auch in der Schweiz als Delikatesse – vor allem in ländlichen Gegenden.
Heute fristen Hundeesser eher ein Schattendasein. Tierschutzexperten sind jedoch überzeugt: Noch immer werden in der Schweiz viele Hunde verspeist. Namentlich in Gegenden wie dem Rheintal, dem Appenzell oder der Innerschweiz. Wie viele Tiere pro Jahr in Schweizer Kochtöpfen landen, darüber gibt es keine offiziellen Angaben.
Obwohl Tierschützer schon seit Jahren ein Verbot fordern, steht das Essen von Bello und Bläss nicht unter Strafe: Die Schweiz ist neben China und Südkorea eines der wenigen Länder, in denen der Verzehr von Hundefleisch legal ist. Verboten ist lediglich der kommerzielle Handel.
«Alte Hunde schmecken eher zäh»
2008 erzählte der Rheintaler Bauer Bruno D. im «SonntagsBlick»: «Ich esse mindestens einmal im Jahr geräucherten Hund.» Auch als Gulasch sollen die Tiere angeblich vorzüglich schmecken.
Im Internet lassen sich dazu einfach Rezepte finden. Aber Achtung: Hundeesser empfehlen, nur junge Tiere zuzubereiten. Hunde, die älter sind als ein Jahr, schmecken laut Berichten eher zäh. (gr/vsc)