Neuste Schätzungen des US-Militärs
12'000 russische Soldaten in Ukraine-Krieg involviert

Russlands Präsident Putin behauptet, keine Truppen in den Osten der Ukraine entsandt zu haben. «Keine», das bedeutet in diesem Falle wohl rund 12'000 Soldaten, schätzt das US-Militär.
Publiziert: 03.03.2015 um 22:43 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:43 Uhr
Rebellen in der Nähe von Donezk. Sie bekommen von Russland Unterstützung in Form von Kriegsgerät und Personal.
Foto: Keystone

Dass an der Seite der Separatisten in der Ostukraine Russen kämpfen, ist – von der russischen Perspektive abgesehen – unbestritten. Nun hat die USA neuste Schätzungen zur Anzahl russischer Armeeangehöriger auf ukrainischem Boden bekannt gegeben. Demnach unterstützt Russland die Separatisten aktuell mit etwa 12'000 Soldaten. Es handle sich um eine Mischung aus russischen Militärberatern, Bedienpersonal für Waffen und Kampftruppen, sagte der Kommandant der US-Heerestruppen in Europa, General Ben Hodges.

Dazu kämen rund 29'000 russische Soldaten, die auf der besetzten Krim stationiert seien, sagte Hodges am Abend in Berlin. Nach den alten Verträgen dürfe Russland dorthin nur bis zu 25'000 Soldaten entsenden.

Weitere 50'000 russische Soldaten halte die Führung in Moskau jenseits der ukrainischen Grenze auf dem eigenen Territorium für den Fall vor, dass die Separatisten wie schon Ende vergangenen Jahres einen schweren Rückschlag erlitten und die ukrainische Armee die Oberhand gewinne.

Nicht nur Soldaten, sondern auch Waffen

Darüber hinaus gebe es weitere Belege für die unmittelbare Verwicklung der Russen in die Vorgänge im Osten der Ukraine. So seien zwei zivile Drohnen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Osten der Ukraine mittels elektronischer Massnahmen vom Himmel geholt worden.

«Das funktioniert nicht mit Ausrüstung, die man im Keller zusammenbastelt», betonte Hodges. «Über diese Fähigkeit zur elektronischen Kriegsführung verfügen nur moderne Armeen - und das ist es, was die Russen zur Verfügung stellen, um OSZE-Drohnen herunterzuholen, die sie vermutlich gerade beobachteten.»

Auch eine derartig grosse Masse von Artillerie und Raketen lasse sich nicht in Heimarbeit bauen. Dies sei nichts, was die Separatisten von den ukrainischen Truppen erobert hätten - oder nur zum Teil. «Das kommt aus Russland», sagte Hodgers. (SDA/lha)

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