Nerven bei Republikanern liegen blank
US-Politiker attackiert britischen Reporter

Im US-Bundesstaat Montana stehen in diesen Tagen bereits wieder richtungsweisende Wahlen an. In der Partei von Präsident Trump herrscht derweil grosses Chaos.
Publiziert: 25.05.2017 um 19:54 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:38 Uhr
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Während US-Präsident Donald Trump gerade im Nahen Osten und in Europa auf grosser Besuchstour ist, sorgt einer seiner Parteikollegen in der Heimat für unrühmliche Schlagzeilen. Im US-Bundesstaat Montana wird der Republikaner Greg Gianforte beschuldigt, mitten im Wahlkampf einen Journalisten tätlich angegriffen zu haben.

Der 56-jährige Politiker kämpft in diesen Tagen für die Konservativen um einen Abgeordneten-Posten im Repräsentantenhaus. Im Vorfeld der richtungsweisenden Wahl geriet Gianforte am Mittwochabend (Ortszeit) offenbar mit dem britischen Journalisten Ben Jakobs aneinander, wie der örtliche Sheriff bestätigt. Jakobs berichtet für die Zeitung «The Guardian» aus der Region im Nordwesten der USA.

Zur Attacke kam es am Rande eines Interviews mit Greg Gianforte. Im Streit soll der Politiker den Journalisten dabei angerempelt, geschlagen und dessen Brille zerstört haben. Neben Jakobs bestätigen auch weitere Journalisten den Vorfall. Eine Reporterin des konservativen Senders Fox News diente als eine Art Kronzeugin. Sie hatte ihren «Guardian»-Kollegen in Schutz genommen, der «keinerlei Aggression» gezeigt habe. Gianforte hatte es zunächst so aussehen lassen, als sei die Attacke von dem Reporter ausgegangen.

«Hau ab!»

Besonders belastend für Gianforte ist auch eine Tonaufzeichnung, welche die britische Zeitung mittlerweile veröffentlicht hat. Darin ist der Streit der beiden Männer zu hören. Das hartnäckige Nachhaken von Jakobs lässt die Konfrontation schliesslich eskalieren. Gianforte schreit den Reporter wütend an: «Ich kann Typen wie euch nicht mehr ausstehen! Schon der letzte, der hier reinkam, hat es versucht. Hau ab!»

Greg Gianforte galt bis zum Vorfall vom Mittwoch als grosser Favorit im US-Bundesstaat Montana.
Foto: AP Photo / Bobby Caina Calvan

Für die Republikaner kommt der Vorfall zur absoluten Unzeit. Die Wahlen in Montana gelten als erster wichtiger Stimmungstest im Land. Bisher galt Gianforte als grosser Favorit. Nun haben mehrere grosse Zeitungen im Bundesstaat ihre Wahlempfehlung für den Republikaner aber zurückgezogen. Die Wahl zwischen Gianforte und seinem demokratischen Widersacher Rob Quist gilt nun wieder als völlig offen.

Die Nachwahlen in Montana sind nötig geworden, nachdem Trump den Abgeordneten Ryan Zinke zum Innenminister des Landes von der Provinz nach Washington befördert hatte. (cat/SDA)

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