Am 30. Dezember 2016 gelang dem 42-jährigen Rumänen George P.* in Paris der grosse Coup. In einem Laden der Genfer Schmuckfirma De Grisogono im achten Arrondissement stahl er Diamanten und Schmuck im Wert von 5,2 Millionen Euro, das sind 5,7 Millionen Franken.
Er ging sehr raffiniert vor. Nachdem er einen Termin vereinbart hatte, wurde P. in den Showroom geführt. Er gab sich als Gemmologe aus und liess sich zwei Rohdiamanten und zwei mit Diamanten bestückte Ringe zeigen.
Der Verkäufer schob ihm die Luxusstücke in einer Schachtel zu. P. «untersuchte» die Ware und tauschte die Box mit einem Meistertrick gegen eine Schachtel mit Billigschmuck aus, die er mitgebracht hatte. Dann verliess er mit dem echten Schmuck den Laden.
Es dauerte mehrere Stunden, bis der Verkäufer bemerkte, dass er reingelegt worden war.
Der Rumäne wurde bei seinem Coup von zwei Serben unterstützt, die er mit einem gestohlenen Ring und einem Diamanten belohnte. P. selber verkaufte einen Diamanten an einen Israeli.
Am vergangenen Freitag wurde George P. in Bukarest verhaftet, als er den Ring im Hotel Radisson Blu für 500’000 Franken an Touristen verkaufen wollte. Weil diese nur 350’000 boten, wurde das Geschäft abgeblasen. Die Touristen verständigten danach die Polizei. Die Festnahme wurde von «observator.tv» gezeigt.
In französischen Medien staunt man über den geschickten Gauner. Er wird als der «Dieb mit den goldenen Händen» betitelt. Er verbüsste bereits eine Gefängnisstrafe wegen Diebstahls in andern europäischen Ländern.
Der Coup von Paris war seine Krönung.
Der gerissene Gangster hätte noch viel fettere Beute machen können. Denn die Firma De Grisogono in Paris hat im vergangenen Jahr einen der teuersten Diamanten der Welt gekauft. Es handelt sich um einen 813 Karat schweren Rohdiamanten aus Botswana. Sein Wert: 63 Millionen Franken!
* Name der Redaktion bekannt