In New York hat sich gestern Abend (Orstzeit) eine schwere Explosion ereignet. Laut Polizeiangaben wurden 29 Personen verletzt, eine Person schwer. 24 Menschen sind laut Feuerwehrsprecher Daniel Nigro mit unterschiedlich schweren Verletzungen durch Glas- und Metallsplitter in Spitäler eingeliefert worden. Gouverneur Andrew Cuomo bestätigte, dass es sich bei dem Sprengkörper um eine Bombe handelte, die aus einem Dampfkochtopf gebaut wurde. Eine «Verbindung zum internationalen Terrorismus» gebe es nicht.
Ermittler gehen davon aus, dass die Bombe in oder neben einer Mülltonne platziert worden war. Auf Twitter kursiert ein Video, das den Moment der Explosion um ca. 20.30 Uhr (Ortszeit) zeigen soll. Eine Überwachungskamera soll den Moment eingefangen haben.
Ein Augenzeuge sagte der «New York Post»: «Der Knall war 100 Mal lauter als ein Donner.» Ein anderer Passant berichtet: «Ich dachte gleich an eine Bombe und warf mich zu Boden.»
Simitrio Ramirez (53) war zum Zeitpunkt der Explosion zu Hause. «Ich dachte, etwas Grosses fällt zu Boden», sagte er zu «Daily Mail Online». Und auch Emily Brookstein (30) war ganz in der Nähe: Sie ass mit ihrer Familie in einem Restaurant zu Abend, als plötzlich der ganze Raum zu vibrieren begann: «Als wir aus dem Restaurant gingen, sahen wir Rauch.»
Und auch Augenzeuge Danillo Gabrielli beschreibt auf Twitter: «Es ist so beängstigend. Die Explosion war so laut und stark. Meine Wohnung bebte.»
Bombe auch in New Jersey
Nur Stunden zuvor war im benachbarten New Jersey eine Rohrbombe an einer Laufstrecke eines Wohltätigkeitslaufs explodiert. Verletzt wurde hier niemand, da der Lauf noch nicht begonnen hatte.
Der Hintergrund des Anschlagsversuchs war nach Angaben der Behörden zunächst unklar. Es sollte aber eindeutig das Rennen getroffen werden. Nach der Explosion wurde der Fünf-Kilometer-Lauf abgesagt.
Ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen kann laut Behördenangaben momentan nicht hergestellt werden.
Zweite Bombe detonierte nicht
Was den Anschlag von gestern Abend in New York betrifft, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf die Polizei, nur wenige Strassen vom Unglücksort entfernt seien zwei weitere Sprengkörper gefunden worden.
Der zweite Sprengkörper – ebenfalls ein Dampfkochtopf mit Kabeln, an dem aussen ein schwarzer Gegenstand mit Klebeband angebracht gewesen sei – war zu diesem Zeitpunkt bereits vom Fundort entfernt worden.
Die Sprengsätze erinnern stark an den Terroranschlag am Boston-Marathon vom April 2013. Damals kamen bei einer Explosion drei Menschen ums Lebens, 264 weitere wurden verletzt. Beim Anschlag hatten Dschochar Zarnajew (22) und sein Bruder Tamerlan (†28) im Zielbereich des Boston-Marathons zwei selbstgebaute Sprengsätze zur Explosion gebracht. Beide Bomben waren umgebaute Dampfkochtöpfe.
Bezüglich des dritten gefundenen Sprengkörpers gab die Polizei rasch Entwarnung. Dabei habe sich lediglich um ein weggeworfenes Portemonnaie gehandelt.
Nach der Detonation haben die Behörden entschieden, die Sicherheitsmassnahmen in der Metropole zu verstärken. 1000 Einsatzkräfte, darunter Polizisten und Angehörige der Nationalgarde, wurden nach New York beordert. (SDA/sac/stj)