Ein Mann am Lagerfeuer, dahinter ein Pferd, Sonnenuntergang im wilden Westen – und sich dann nach einem harten Tag an der Glut eine Marlboro anzünden. Mit dieser zum Klischee gewordenen Werbekampagne katapultierte der Zigarrettenkonzern Philipp Morris die Marke «Marlboro» seit 1954 zur weltweit meistverkauften Zigarette.
Tragische Ironie für die Werbe-Ikonen des Konzerns: die «Marlboro -Männer» sterben reihenweise an Lungenleiden. «Die Zigaretten hatten ihn im Griff. Er wusste, dass er sterben würde, aber er konnte trotzdem nicht aufhören», sagt Susan Lawson, die Witwe von Eric Lawson (†72). Er starrte seit den siebziger Jahren cool von diversen Werbetafeln, war im Kino als rauher Cowboy mit Zigi im Mundwinkel zu bewundern. Lawson starb am 10. Januar mit 72 an chronisch-obstruktiven Lungenemphysem.
Lawson war einer von Tausenden in Hollywood, die sich mit kleinen Rollen in Serien wie «Denver Clan», «Baywatch» und «3 Engel für Charlie» über Wasser hielten. Mit den Marlboro-Westernspots kam der finanzielle Aufstieg für den Cowboy-Typen. Erst Jahre später machte der schwer Nikotinsüchtige, der mit 14 seine erste Zigarette geraucht hatte, eine Kehrtwendung. Er trat mit einer «Marlboro-Mann» Persiflage in Anti-Rauch-Kampagnen auf. «Aber er selbst konnte es nicht aufgeben», sagt Susan.
Lawson ist nicht der einzige «Marboro-Mann», der dem Rauchertod erlag. David Millar starb 1987 an Lungenemphysem und David McLean 1995 an Lungenkrebs. (tss)