Dem tschechischen Rechtspopulisten Martin Konvicka scheint jedes Mittel recht zu sein, um die eigenen politischen Ansichten durchzusetzen. In der Hauptstadt Prag hat er deshalb mit einem vorgetäuschten Anschlag der Terror-Miliz «Islamischer Staat» heute für Angst und Schrecken gesorgt.
«Aus Angst, dass es sich um einen realen Anschlag handelt, haben einige Menschen die Flucht ergriffen», sagte ein Polizeisprecher gemäss einen Bericht der Agentur CTK. Beamte hätten demnach die Aktion gestoppt, weil auf dem Altstädter Ring eine Massenpanik gedroht habe.
Eine Parodie auf die «Machtübernahme des IS»
Konvicka selbst hatte sich als Beduine verkleidet und ritt auf einem Kamel in der Prager Innenstadt. Er rechtfertigte die Aktion als eine «Parodie auf die Machtübernahme des Islamischen Staates» und «absurdes Theater». Seine fremdenfeindliche Gruppierung hat in Tschechien Zehntausende Anhänger.
Die Polizei prüft nach eigenen Angaben, ob sich die Teilnehmer einer Straftat schuldig gemacht haben. Konkret geht es um einen Paragrafen, der die Verbreitung falscher und beunruhigender Gerüchte mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe belegt. Augenzeugen zeigten sich entrüstet: «Ich komme aus Belgien und muss sagen, dass das sehr gefährlich ist», sagte ein Tourist. (cat/SDA)