Gestern Abend wurde der UN-Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20 eröffnet. Während 72 Stunden diskutieren über 100 Staats- und Regierungschefs darüber, wie unser Planet zu einem besseren Ort für alle Menschen gemacht werden kann.
Zuerst wurde ein Film mit dem Titel «The State of the Planet» gezeigt. Dann hielt Brittany Trilford, eine 17-jährige Schülerin aus Wellington in Neuseeland, in dem gefüllten Saal eine flammende Rede. Sie ist Vertreterin der jungen Generation, der rund drei Milliarden Kinder, die auf der Erde leben.
«Die Zeit läuft uns davon»
«Ich bin verwirrt und ärgere mich über den Zustand der Erde. Ich will, dass wir jetzt zusammen arbeiten, um diesen zu ändern», sagt der Teenager. «Wir sind hier, um die Probleme zu lösen, die wir als Kollektiv verursacht haben, um unsere Zukunft sicherzustellen.»
Dann weist Trilford auf die knappe Zeit hin: «Wir sind uns bewusst, dass die Uhr tickt und uns die Zeit davon läuft. Ihr habt 72 Stunden um über das Schicksal eurer Kinder, meiner Kinder und der Kinder meiner Kinder zu entscheiden.»
Sie fordert im Namen ihrer Generation, dass endlich gehandelt wird, dass die Jungen eine Zukunft haben. «Ich bin hier, um für meine Zukunft zu kämpfen», sagt sie.
Trilford schliesst mit dem bewegenden Appell: «Ich möchte, dass auch ihr euch überlegt, wieso ihr hier seid und was ihr tun könnt. Seid ihr bloss hier, um euer Gesicht zu wahren? Oder seid ihr hier, um uns zu retten?»
Das Mädchen, das die Welt zum Schweigen brachte
Mit ihrer Rede tritt Trilford in grosse Fussstapfen. Bereits 1992, am ersten Umweltgipfel von Rio las ein Teenager den Politikern die Leviten. Die damals 12-jährige Kanadierin Severn Suzuki ging als «The girl who silenced the world», übersetzt «Das Mädchen, das die Welt zum Schweigen brachte», in die Geschichtsbücher ein. (dra)