Er ist der Held der Stunde: Kaum im Amt hat sich der französische Präsident Emanuel Macron als neuer starker Mann Europas und ernsthafter politischer Gegner von Donald Trump herauskristallisiert.
Nach der gestrigen Mitteilung des US-Präsidenten, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, richtete sich Macron noch in der Nacht mit bewegenden Worten an die Öffentlichkeit und forderte: «Make our planet great again» – eine Analogie an Trumps Wahlkampfslogan «Make America great again».
Den Slogan postete er auch auf Instagram:
Ein grosser Fehler für den Planeten
«Frankreich und die Welt haben an euch geglaubt – ihr seid eine grossartige Nation», sagt der Präsident in seiner gestrigen Ansprache. Er respektiere die USA, doch er glaube, Trumps Entscheidung sei ein Fehler für den ganzen Planeten: «Beim Klima gibt es keinen Plan B – da es auch keinen Planeten B gibt.»
In seiner Ansprache lud Macron gleichzeitig amerikanische Wissenschaftler und Unternehmer nach Frankreich ein, um zusammen an einer Lösung für das Klimaproblem zu arbeiten. «Frankreich wird eures zweites Heimatland werden», so der Präsident.
Neben Frankreich, lehnen auch Deutschland und Italien die von den USA geforderten Neuverhandlungen ab (BLICK berichtete). Der US-Präsident fordere Neuverhandlungen des Abkommens, weil er amerikanische Interessen an erster Stelle setzen wolle.
Auf Macrons gestrige Ansage hat Trump bereits gekontert: Heute Nacht twittere er «Make America great again!» – nicht besonders kreativ.
Der Handschlag
Macron konnte sich bereits am ersten Treffen mit Donald Trump in Brüssel letzte Woche viel Respekt verschaffen und seine neue Position zementieren: Mit einem festen Handschlag bot er dem rüpelhaften US-Präsidenten Paroli. Sonst ist es jeweils Trump, der seinem Gegenüber die Hand fast zerquetscht.
«Mein Händedruck war nicht ohne Hintergedanken», erklärte Macron der französischen Zeitung «Le Journal du Dimanche». Ein solcher Händedruck sei nicht das Wichtigste in der Politik, doch «ein Moment der Wahrheit».
«Jede Berührung setzt ein bestimmtes Zeichen», erklärt Kommunikationsexperte Mike Fruet gegenüber BLICK. (maz)
Im Dezember 2015 verpflichteten sich rund 195 Staaten in Paris dazu, den drohenden Klimawandel aufzuhalten. Die wichtigsten Vereinbarungen lauten: Die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Dafür sollen ab dem Jahr 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar in den Umbau für nachhaltige Energieversorgungen fliessen. Die einzelne Länder müssen daneben eigene Massnahmen entwickeln und Ziele setzen, um den Klimawandel aufzuhalten. Alle fünf Jahre werden die Fortschritte überprüft und Ziele neu festgelegt. Nur Syrien und Nicaragua haben sich bislang nicht an dem Abkommen beteiligt.
Im Dezember 2015 verpflichteten sich rund 195 Staaten in Paris dazu, den drohenden Klimawandel aufzuhalten. Die wichtigsten Vereinbarungen lauten: Die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Dafür sollen ab dem Jahr 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar in den Umbau für nachhaltige Energieversorgungen fliessen. Die einzelne Länder müssen daneben eigene Massnahmen entwickeln und Ziele setzen, um den Klimawandel aufzuhalten. Alle fünf Jahre werden die Fortschritte überprüft und Ziele neu festgelegt. Nur Syrien und Nicaragua haben sich bislang nicht an dem Abkommen beteiligt.