Die Regierung in Ottawa gab am Freitag (Ortszeit) die formelle Zusage für ihre Klimaversprechen bekannt. Sie teilte mit, das Ziel sei «substanziell», weil Kanadas Bevölkerung und Wirtschaft weiter wachse.
Dennoch zeigten sich Beobachter enttäuscht. Kanada bleibe deutlich hinter den USA und Europa zurück, hiess es vom World Resources Institute. Das Vorhaben sei «glanzlos», sagte WRI-Direktor David Waskow. Auf das Jahr gerechnet sei es nur eine Minderung von 1,7 Prozent - im Vergleich zu den von den USA und der EU versprochenen 2,8 Prozent.
Auch Japan ist mit jährlich etwa 2,5 Prozent deutlich ambitionierter. Das Land will seine CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2013 um 26 Prozent senken.
Es hat diese Vorgabe allerdings noch nicht formell eingereicht. Dies haben bislang erst zehn Länder und Staatengemeinschaften getan - neben den USA, der EU, Russland und Kanada auch die Schweiz, Norwegen, Mexiko, Gabun, Liechtenstein und Andorra.
Der Bundesrat hatte im Februar entschieden, den Ausstoss von Treibhausgasen bis 2030 um 50 Prozent reduzieren zu wollen. Mindestens 30 Prozent der Reduktionen sollen im Inland erzielt werden, 20 Prozent mit Projekten im Ausland. Bis 2050 soll die Schweiz gar 70 bis 85 Prozent weniger Treibhausgase ausstossen.
Die Klimaversprechen sind Vorbereitung auf den grossen Umweltgipfel im Dezember in Paris. Nach Angaben der Union besorgter Wissenschaftler, eines Umweltschutzbundes von Forschern, stösst kein Land so viel Treibhausgase aus wie China.
Das Land sei für 25 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Die USA folgten mit 16 Prozent. Russland, Indien und Japan tragen jeweils etwa 3 bis 5 Prozent bei.
Die weltweiten Temperaturen sind seit 1880 um 0,8 Grad Celsius gestiegen. Klimaforscher hoffen, diesen Anstieg bis Ende des 21. Jahrhunderts auf 2 Grad begrenzen zu können.