Ausserehelicher Geschlechtsverkehr, Homosexualität. Dinge, die bei religiösen Fanatikern strengstens verboten sind. Doch wie der Deutsche Dominic Musa Schmitz in seinem Buch «Ich war ein Salafist: Meine Zeit in der islamistischen Parallelwelt» schreibt, tun viele «genau das Gegenteil von dem, was die Religion eigentlich von ihnen verlangt».
«Ich selbst hatte nach meiner Konversion zum Islam enorme Probleme mit meiner Sexualität umzugehen und hatte zahlreiche Glaubensbrüder um mich herum, die ähnliche Probleme hatten», schreibt der Salafisten-Aussteiger. «Viele waren pornosüchtig und andere gingen regelmässig ins Bordell.» Man befinde sich in einem ständigen Kampf zwischen zwei Welten.
«Es gilt als Schwäche, Gelüste nicht zu zügeln»
«Einerseits will man ein gehorsamer und treuer Diener Allahs sein, doch andererseits zeitweise einfach ein normaler Jugendlicher», beschreibt Schmitz seinen inneren Konflikt auf «huffingtonpost.de».
Ein Widerspruch, an dem die jugendlichen Islamisten besonders hart zu beissen haben. Denn unter Salafisten gelte man keineswegs als besonders männlich, wenn man viele Frauen abschleppt, das Gegenteil sei der Fall. «Es gilt als Schwäche, wenn man seine Gelüste nicht zügeln kann.»
Selbst der Sex mit seiner Ehefrau sei laut salafistischer Ideologie ein nebensächlicher weltlicher Akt, der in erster Linie dafür da sei, die muslimische Gemeinschaft zu vergrössern. (noo)