Er sei unheimlich gefürchtet, respektiert und mächtig innerhalb der Terror-Organisation IS. So beschreibt der Überläufer und ehemalige Übersetzer «Saleh» gegenüber dem TV-Sender «SkyNews» den Einfluss von Mohammed Emwazi (26) alias «Jihadi John» auf die Terrororganisation. Emwazi sei alleiniger Verantwortlicher für die Hinrichtung von ausländischen Geiseln.
Saleh habe die Hinrichtung der japanischen Geisel Kenji Goto beobachtet. «John war immer der Big Boss», sagt er, auch wenn ein anderer Mann, ein Türke, jeweils die Regie-Anweisungen für die Aufnahmen gegeben habe. Emwazi habe immer gesagt: «Schnell, schnell, schnell, wir müssen fertig werden.» Alle würden ihn respektieren, er gebe Befehle, die anderen würden sie ausführen.
Besonders grausam sei, wie Jihadi John seine Opfer auf den Tod vorbereite: Er führe mit den ausländischen Geiseln immer wieder vorgetäuschte Hinrichtungen durch, bis die Prozedur für sie fast schon normal sei.
«Er sagt ihnen immer, das sei nur eine Probe, keine Angst, keine Angst», sagt der geflohene IS-Mann über Jihadi John. Das würde auch erklären, warum die Geiseln in den bisherigen Hinrichtungs-Videos jeweils relativ ruhig erscheinen. Sie seien sich nicht bewusst, dass ihr Schlächter seine grausame Tat diesmal durchziehen würde. (bih)