Kurz nach dem Angriff in einem Zug im schweizerischen Salez SG kam es am Dienstagmorgen auch im benachbarten Vorarlberg zu einem blutigen Zwischenfall. Ein Deutscher (60) stach in einem Regionalzug mit einem 20 Zentimeter langen Messer unvermittelt auf Fahrgäste ein. Ein 19-jähriger und ein 17-jähriger Bursche wurden mittelschwer bis schwer verletzt.
Der psychisch angeschlagene Täter konnte durch mutige Fahrgäste gestoppt werden, bevor er weitere Passagiere angriff. Walter Ganahl erzählt auf ORF: «Plötzlich kam der Angreifer auf uns zu und wollte den Mann neben mir attackieren. Er sagte: Ich stich di ab.»
Da sei er aufgesprungen, habe den Täter am Kragen gepackt und ihn gemeinsam mit dem bedrohten Passagier in den Schwitzkasten genommen.
Schon kurze Zeit später kam die Polizei und nahm den Täter bei der Station Sulz-Röthis fest. «Er hat sich zwar noch einmal gewehrt, wurde dann aber doch überwältigt», sagt Ganahl. Die Beamten setzten Pfefferspray ein.
Beim Gerangel mit der Polizei wurde ein 22-jähriger Passagier, der helfen wollte, an der Hand leicht verletzt.
Wie viele Opfer hätte es wohl gegeben, wenn Walter Ganahl nicht so beherzt eingegriffen hätte?
Laut Ermittlungen hat der Messermann durchgedreht, weil er sich im Zug von Handys und angeblichen Nazis bedroht fühlte. Bei seiner Festnahme habe der Mann antifaschistische Parolen von sich gegeben. (gf)