Endlose Flitterwochen – das wünscht sich so manches frisch vermählte Paar. Anne (34) und Mike (39) Howard aus New York haben sich diesen Traum erfüllt.
Nach ihrer Hochzeit im Jahr 2011 kündigten die beiden ihre Jobs, vermieteten ihr Haus, das sie soeben gekauft hatten, und begaben sich auf ein Abenteuer, das bis heute andauert.
Aus den Flitterwochen sind inzwischen Flitterjahre geworden. «Uns schien es riskant, unsere Träume erst zu verwirklichen, wenn wir 65 und pensioniert sind», sagt Mike zur «Washington Post».
In den letzten fünf Jahren hat das Paar 50 Länder bereist – und das für einen Bruchteil der Kosten, das es für das teure Leben in New York hätte aufwenden müssen.
Nebenerwerb dank Reisetipps-Vlog
Zuerst kamen die beiden mit einem Tagesbudget von umgerechnet 78 Franken aus. Damit bezahlten sie Essen, Unterkunft, Flüge sowie alle Aktivitäten und Ausflüge.
In der Zwischenzeit sind ihre täglichen Ausgaben auf 12.30 Franken pro Person geschrumpft. «Wir versuchen nicht, so billig wie möglich, sondern so erfüllt wie möglich zu leben», verrät Mike.
Nachdem sie zunächst von ihren Ersparnissen zehrten, verdienen sie mittlerweile etwas nebenher, indem sie auf Honeytrek.com ihre Reiseerlebnisse teilen und auf ihrem Vlog «Travel Hacking 101: How to Travel Longer for Less» Reisetipps geben.
Wer sich fragt, wie Anne und Mike mit ihrem Mini-Budget über die Runden kommen, hier eine Auswahl ihrer nützlichsten Tipps:
Reisekässeli einführen: Wenn man es schafft, auch nur zehn Franken am Tag auf die Seite zu legen, sei man gewappnet, sobald sich eine Möglichkeit auftue. «Wird man entlassen oder kündigt seinen Job, sollte man die Gunst der Stunde nutzen und für mindestens einen Monat oder zwei verreisen – eine lebensverändernde Erfahrung», sagt Mike.
Sich Zeit lassen: Statt in einem Land von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu hetzen, was ins Geld geht, sollte man sich die Zeit nehmen und in einem kleinen Dorf oder Städtchen halt machen – das sei nicht nur günstiger, sondern auch lustiger, meint Anne. Reisen sollte man, wenn möglich, mit leichtem Gepäck und mit dem Bus oder Zug. Dies dauere zwar länger, doch bekäme man mehr vom Land mit und lerne unterwegs vielleicht den einen oder anderen netten Menschen kennen.
Hotels nicht online buchen: Die besten Deals mache man zu Fuss, nicht online, erklärt Mike. «Ein Hotel, das viel Geld in das Marketing und die eigene Webseite steckt, verlangt zwischen fünf und zehn Mal so viel wie ein kleines örtliches Gasthaus.»
Haus-Sitting ausprobieren: Zurzeit würden Expats aus der ganzen Welt zurück in die USA reisen, um die Feiertage mit ihren Familien zu verbringen. Auf Portalen wie Nomador.com suchten diese jemanden, der in ihrer Abwesenheit den Briefkasten leert und die Pflanzen giesst, sagt Anne. So komme man zum Teil günstig an Spitzenwohnungen.
Auf Wasserflaschen verzichten: Auch wenn sie in vielen Entwicklungsländern unterwegs waren, haben die Howards konsequent auf Wasserflaschen verzichtet. «Die kosten teilweise über zwei Franken und sind schlecht für die Umwelt», sagt Mike. Stattdessen benutzen sie einen günstigen, portablen Wasserentkeimer, um Hahnenwasser abzufüllen.