Gestern Abend wütete über Hamburg ein wuchtiger Tornado. Dutzende Bäume stürzten um, bei etlichen Häusern wurden die Dächer abgedeckt, Keller liefen mit Wasser voll. 40 Kinder von einem Sportplatz in Container flüchten, sich in Sicherheit bringen. Das stark beschädigte Dach eines neungeschossigen Hochhauses habe gerade noch vor dem Absturz gesichert werden können, wie «Focus Online» berichtet.
Rund 400 Notrufe pro Stunde gingen bei der Feuerwehr ein. Die Rettungskräfte waren den Angaben der Bild Zeitung zufolge seit Dienstagabend zu mehr als 250 Einsätzen ausgerückt. Über 1000 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen.
Die Hamburgerin Nicole Greve wollte mit ihrem 13-jährigen Sohn gerade Würstchen grillen, als über der Kleingartenanlage in Hamburg-Farmsen plötzlich das Unwetter hereinbrach. «Die Veranda fing an zu dröhnen, das Dach flog weg und der Apfelbaum fiel direkt auf die Laube drauf», sagt die 47 Jahre alte Chemielaborantin zu «Focus Online».
Es habe nicht einmal mehr geregnet, während das Unwetter die Kleingärten zerstörte.
«Die Geräusche machten einem Angst, es war wie im Film», sagt eine Anwohnerin in der Strasse Rönk, wenige Schritte weiter weg. «Der Schuppen ist komplett zerstört, das Trampolin flog 20 Meter hoch», meint ihr Nachbar.
In der Parallelstrasse Kiebitzhegen, direkt an der Kleingartenanlage, hat der Wirbelsturm fast alle Dächer der kleinen Einfamilienhäuser beschädigt. Die Nachbarn halfen sich gegenseitig, die Schäden noch am Abend provisorisch zu reparieren. «Einige haben die Dachziegel von der Garage runtergenommen, um damit die Hausdächer zu reparieren», sagt ein Anwohner.
Keine Verletzten
Menschen kamen nach den bis Mitternacht vorliegenden Informationen der Feuerwehr nicht zu Schaden. «Unglaublicherweise ist niemand verletzt worden», sagte der Feuerwehrsprecher. «Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet.» (gru/nbb)