Stierkämpfe sind ein brutales Ritual, bei dem in der Regel das Tier den Kürzeren zieht. Gestern hat ein Bulle in Madrid den Spiess umgedreht und den Matador mehrfach mit seinen spitzen Hörnern durchlöchert. Das berichtet die britische Zeitung «DailyMail».
Vor zehntausend Zuschauern
Es passiert in Spaniens grösster Arena Las Ventas in Madrid. Daniel García Navarrete (23) kämpft zum ersten Mal in der Manege vor einem grossen Publikum mit einem Stier. Es soll sein grosser Auftritt werden. Immer wieder stürmt das Tier auf den Matador. Gekonnt weicht Navarrete aus und rammt in den Rücken des Bullen mehrere Spiesse. Das Tier ist schwer angeschlagen, der Kampf neigt sich dem Ende zu.
Der Bulle kommt auf den Matador zu, doch dieses Mal erwischt das Tier den jungen Mann. Er fällt zu Boden. Der Stier stürmt auf Navarrete zu, attackiert ihn mit seinen Hörnern. Navarrete versucht sich zu schützen. Kollegen kommen ihm sofort zu Hilfe und verhindern vermutlich Schlimmeres.
Ganze vier Mal erwischt der Bulle ihn im Halsbereich. Ausserdem erleidet der Matador ein Schlüsselbein-Bruch sowie Nerven- und Muskel-Schäden. Der Matador kämpft im Spital um sein Leben.
Leider kein Einzelfall
Immer wieder kommt es zu solchen schrecklichen Vorfällen. Anfang März wurde der erfahrene Matador Juan José Padilla von einem Stier schwer verletzt. Nicht Padillas erster Vorfall im Stierkampf. Er verlor bereits ein Auge.
Stierkämpfe haben zwar eine lange Tradition, gelten aber schon länger als umstritten. Besonders Tierschützer klagen den rituellen Kampf in der Arena an, bei dem die Stiere mit mehreren Degenstössen zu Tode gequält werden. Sie wollen, dass Schluss ist mit dem barbarischen Bullen-Mord. (jmh)