Erste Botschaft seit sieben Monaten
IS-Kalif Bagdadi droht dem Westen

In seiner ersten Botschaft seit sieben Monaten hat der selbst ernannte «Kalif» der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, Israel mit Anschlägen gedroht und zu einem Aufstand in Saudi-Arabien aufgerufen.
Publiziert: 27.12.2015 um 07:50 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 11:45 Uhr
Sieht sich als Nachfolger Mohammeds: IS-Kalif Abu Bakr al-Bagdadi
Foto: Keystone

«Wir haben Palästina keine Sekunde lang vergessen. Bald, mit Gottes Erlaubnis, werdet ihr die bebenden Schritte der Mudschaheddin (heiligen Krieger) hören», sagte der IS-Anführer in einer 24-minütigen Audiobotschaft.

Deren Echtheit liess sich zunächst nicht sicher bestätigen. Sie wurde am Samstag von Unterstützern der Dschihadisten im Internet verbreitet. Darin heisst es, Palästina werde Israels Friedhof sein.

Die Menschen in Saudi-Arabien werden aufgerufen, «sich gegen die vom Glauben abgefallenen Tyrannen zu erheben» und ihre Glaubensbrüder in Syrien, im Irak und im Jemen «zu rächen».

Al-Bagdadi bekräftigte seinen Aufruf an alle Muslime, sich am Dschihad zu beteiligen, um den «Krieg der Ungläubigen» gegen den Islam zu stoppen. Auch seine Drohungen an Europa und die USA erneuerte der IS-Chef, zudem warnte er Russland. Diese Staaten würden einen hohen Preis für ihre Angriffe auf den Islamischen Staat zahlen, sagte Al-Bagdadi.

Der IS hatte im Sommer vergangenen Jahres grosse Teile Syriens und des Nordiraks erobert. In den von ihnen kontrollierten Gebieten proklamieren die Dschihadisten islamisches Schariarecht und verüben immer wieder Gräueltaten.

Einheimische Truppen und eine Militärkoalition unter Führung der USA bekämpfen den IS in beiden Ländern aus der Luft. In Syrien fliegt seit Ende September auch Russland Luftangriffe.

In dem Beitrag wird die von Saudi-Arabien am 15. Dezember angekündigte Koalition aus 34 Ländern gegen den IS kritisiert. Diese Koalition, die sich den Kampf gegen das vom IS in Syrien und im Irak ausgerufene Kalifat zum Ziel gesetzt habe, werde fälschlich «islamisch» genannt. «Wäre diese Koalition islamisch, hätte sie dem Volk in Syrien den Sieg und ihre Hilfe gebracht», heisst es weiter.

Zuletzt hatte sich der IS-Anführer im Mai mit einer Botschaft zu Wort gemeldet. Er wendet sich nur sehr selten an die Öffentlichkeit. (SDA)

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