Er verdiente Millionen mit CIA-«Verhören»
Jetzt spricht Doktor Folter

Zusammen mit seinem Kompagnon hat der US-Psychologe James Mitchell mit Folterungen von CIA-Gefangenen Millionen verdient. Er weist dennoch jede Schuld von sich.
Publiziert: 15.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:34 Uhr
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Foltertüftler Dr. James Mitchell in einem Beitrag des US-Senders ABC.
Foto: Screenshot: ABC News

Als «Doktoren der Schmerzen» sind Dr. James Mitchell und Dr. John «Bruce» Jessen berühmt geworden, nachdem die US-Behörden ihren Untersuchungsbericht zu den «erweiterten Verhörmethoden» der CIA veröffentlicht haben.

Zu diesen gehörten: Waterboarding, «rektale Fütterung», Schläge in den Unterleib, Knochenbrüche, tagelanger Schlafentzug (Blick.ch berichtete.)

Die ehemaligen Armeepsychologen haben mit ihrer Firma die Methoden entwickelt, mit denen die Agenten mindestens 119 9/11-Gefangene in geheimen Knästen auf der ganzen Welt (nicht aber in den USA) zum Sprechen zu bringen versuchten.

Mit ihrer Folter-Tüftelei sind die beiden reich geworden: 81 Millionen Dollar haben sie bis 2009 vom Staat kassiert.

Gegenüber dem morgen erscheinenden Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hat Mitchell jetzt Stellung bezogen – und jede Schuld abgestritten: «Es war eine politische Entscheidung, das zu tun, was geschehen ist», sagt Mitchell. «Es ging nicht darum, was ich möchte.»

Für Mitchell ist der Folterbericht politisch motiviert

Insgesamt haben Mitchell und Jessen, die zuvor weder die islamische Kultur noch die arabische Sprache kannten, 20 Verhör-Techniken entwickelt. Davon sollen die Justizbehörden 10 unter anderem wegen zu grosser Brutalität abgelehnt haben.

Vom 6000 Seiten langen Folterbericht, den ein Ausschuss des US-Senats vergangene Woche veröffentlicht hatte, hält Mitchell gar nichts: «Die Art, wie er geschrieben ist, soll Wut bei den Leuten erzeugen. Wenn es so gewesen wäre, wie es dort steht, wäre ich auch wütend», sagt er.

Die ganze Diskussion sei reines politisches Kalkül, sagt der ehemalige Survival-Lehrer von US-Sondereinheiten. Mitchell: Die Demokraten hätten «wollen die Arbeit verunglimpfen, die Amerika sicher gemacht hat». Er selbst sei seit der Veröffentlichung des Berichts bedroht worden, und zwar mit allem, «was man sich vorstellen kann». (bih)

Die 13 «erweiterten Verhörmethoden» der CIA

1. Schläge in den Unterleib

Zweck dieser Methode war es, Angst und Hoffnungslosigkeit bei den Häftlingen auszulösen, die Gefangenen zu erniedrigen und zu beleidigen, heisst es in einer Beschreibung in Regierungsdokumenten. Der Vernehmungsbeamte steht dabei knapp 30 Zentimeter vor dem Bauch des Inhaftierten und schlägt mit dem Handrücken zu. Die Peiniger wurden angewiesen, die Hand bei den Schlägen in den Unterleib ausgestreckt und die Finger zusammen zu halten. Die CIA nutzte diese Technik vor 2004 mit Genehmigung des US-Justizministeriums.

2. Aufmerksamkeit erzwingen

Der Befrager greift den Gefangenen dabei mit beiden Händen am Kragen und zieht ihn zu sich heran, wie der frühere CIA-Mitarbeiter John Rizzo berichtet. Diese Technik wurde Rizzo zufolge etwa bei Abu Subajdah angewendet. Dieser wurde der Al-Qaida-Mitgliedschaft verdächtigt.

3. Einsperren in engen Boxen

Der Vernehmer sperrt den Häftling für bis zu 18 Stunden in eine Box, in der ein ausgewachsener Mensch in der Regel stehen kann - oder aber er wählt eine Box, die gerade einmal gross genug ist, um eingerollt darin auszuharren. Hierin verbrachten Häftlinge bis zu zwei Stunden, wie Rizzo in seinem Buch «Company Man» schreibt. Der zugewiesene Beamte hatte demnach darüber hinaus die Möglichkeit, ein «harmloses» Insekt in die kleinere der Boxen zu stecken. Dies sei zum Beispiel bei Subajdah gemacht worden, weil dieser Käfer gehasst habe, sagte Rizzo.

4. Nahrungsmanipulation

Diese Massnahme beinhaltete, von fester Nahrung auf flüssige umzusteigen. Subajdah wurde im August 2002 nach Angaben des Senatsberichts in eine Diät mit Flüssignahrung versetzt, die aus einem Nahrungsergänzungsmittel und Wasser bestand.

5. Haltegriff ums Gesicht

Der Vernehmungsbeamte hält den Kopf des Gefangenen so, dass er nicht bewegt werden kann. Er legt jeweils eine Hand auf beide Seiten des Gesichts und hält die Fingerspitzen laut Rizzo in Sichtweise weg von den Augen des Häftlings.

6. Schlag ins Gesicht

Mit gespreizten Fingern wird dem Häftling mitten ins Gesicht zwischen Kinn und Ohrläppchen geschlagen, wie Rizzo in seinem Buch beschreibt. Auch hiermit sollte das Opfer gedemütigt werden. Damit sollte der Gefangene «von der irrtümlichen Vorstellung befreit werden, dass er nicht körperlich verletzt würde».

7. Nacktheit

Diese Technik wurde kombiniert mit anderen Methoden genutzt. Der Häftling wurde gezwungen, lange Zeit nackt zu stehen.

8. Druckbelastung

Zweck dieser Technik ist es laut einem Regierungsdokument, dem Häftling mit Hilfe von ausgedehntem Muskelgebrauch Unbehagen zuzufügen. Eine Position war, mit nach vorn ausgestreckten Beinen zu sitzen, während die Hände über dem Kopf gehalten wurden. Eine andere war laut Rizzo, auf dem Boden zu knien und sich dabei in einem 45-Grad-Winkel zurückzulehnen.

9. Schlafentzug

Häftlinge wurden bis zu 180 Stunden lang wach gehalten, meistens, indem sie eine aufrechte oder unangenehme Stellung einnehmen mussten. Manchmal wurden dabei gar die Hände der Gefangenen über dem Kopf festgebunden. Wegen dieser Technik hatten mindestens fünf Opfer «verstörende Halluzinationen», wie es in dem Bericht heisst - in zwei Fällen setzte die CIA die Praxis dennoch fort. Ein Inhaftierter, Arsala Khan, halluzinierte im Oktober 2003 nach 56 Stunden Schlafentzug im Stehen. Anschliessend kam der Auslandsgeheimdienst zu dem Schluss, dass der Mann offenbar nicht in geplante Aktivitäten gegen die USA verwickelt ist. Statt ihn wie anschliessend von der CIA geplant freizulassen, wurde Khan in militärische Einrichtungen gebracht, wo er für vier weitere Jahre inhaftiert war.

10. Vor der Wand stehen

Dabei muss das Opfer mit ausgestreckten Armen und dem Gesicht zur Wand aufrecht stehen, so dass es mit den Fingern die Mauer berührt. Wie Rizzo berichtet, musste der Gefangene diese Position unbefristet lang halten. Auch Subajdah war dieser Methode ausgesetzt.

11. Walling

Dies war eine der brutalsten Methoden. Die Vernehmungsbeamten schleudern den Häftling dabei gegen eine Wand. Laut Senatsbericht war dies eine der unzähligen Techniken, die bei Subajdah angewendet wurden. Auch der Al-Qaida-Anführer Chalid Scheich Mohammed war am 22. März 2003 «intensiven» Befragungen und Walling ausgesetzt. Als das nichts brachte, nutzten die Vernehmenden eine noch härtere Methode, das Waterboarding.

12. Waterboarding

Nach einer Stunde des Waterboardings war der besagte Al-Qaida-Mann «bereit zu reden», wie es bei der CIA hiess. Bei dieser wohl berüchtigsten CIA-Technik wurde der Häftling an einem Tisch oder einer Bank festgeschnallt. Anschliessend wurde Wasser über das Gesicht des Gepeinigten gegossen, was ihm das Gefühl gab, zu ertrinken.

13. Eisbäder

Nackte Häftlinge wurden dem Senatsbericht zufolge auf einer Plane festgehalten. Die Plane wurde daraufhin an seinen Enden hochgezogen, so dass sich eine Art Badewanne bildete. Eiskaltes Wasser wurde anschliessend über den Gefangenen gekippt. Manchmal wurden die Opfer dabei zudem stundenlangem Schlafentzug ausgesetzt. (SDA)

1. Schläge in den Unterleib

Zweck dieser Methode war es, Angst und Hoffnungslosigkeit bei den Häftlingen auszulösen, die Gefangenen zu erniedrigen und zu beleidigen, heisst es in einer Beschreibung in Regierungsdokumenten. Der Vernehmungsbeamte steht dabei knapp 30 Zentimeter vor dem Bauch des Inhaftierten und schlägt mit dem Handrücken zu. Die Peiniger wurden angewiesen, die Hand bei den Schlägen in den Unterleib ausgestreckt und die Finger zusammen zu halten. Die CIA nutzte diese Technik vor 2004 mit Genehmigung des US-Justizministeriums.

2. Aufmerksamkeit erzwingen

Der Befrager greift den Gefangenen dabei mit beiden Händen am Kragen und zieht ihn zu sich heran, wie der frühere CIA-Mitarbeiter John Rizzo berichtet. Diese Technik wurde Rizzo zufolge etwa bei Abu Subajdah angewendet. Dieser wurde der Al-Qaida-Mitgliedschaft verdächtigt.

3. Einsperren in engen Boxen

Der Vernehmer sperrt den Häftling für bis zu 18 Stunden in eine Box, in der ein ausgewachsener Mensch in der Regel stehen kann - oder aber er wählt eine Box, die gerade einmal gross genug ist, um eingerollt darin auszuharren. Hierin verbrachten Häftlinge bis zu zwei Stunden, wie Rizzo in seinem Buch «Company Man» schreibt. Der zugewiesene Beamte hatte demnach darüber hinaus die Möglichkeit, ein «harmloses» Insekt in die kleinere der Boxen zu stecken. Dies sei zum Beispiel bei Subajdah gemacht worden, weil dieser Käfer gehasst habe, sagte Rizzo.

4. Nahrungsmanipulation

Diese Massnahme beinhaltete, von fester Nahrung auf flüssige umzusteigen. Subajdah wurde im August 2002 nach Angaben des Senatsberichts in eine Diät mit Flüssignahrung versetzt, die aus einem Nahrungsergänzungsmittel und Wasser bestand.

5. Haltegriff ums Gesicht

Der Vernehmungsbeamte hält den Kopf des Gefangenen so, dass er nicht bewegt werden kann. Er legt jeweils eine Hand auf beide Seiten des Gesichts und hält die Fingerspitzen laut Rizzo in Sichtweise weg von den Augen des Häftlings.

6. Schlag ins Gesicht

Mit gespreizten Fingern wird dem Häftling mitten ins Gesicht zwischen Kinn und Ohrläppchen geschlagen, wie Rizzo in seinem Buch beschreibt. Auch hiermit sollte das Opfer gedemütigt werden. Damit sollte der Gefangene «von der irrtümlichen Vorstellung befreit werden, dass er nicht körperlich verletzt würde».

7. Nacktheit

Diese Technik wurde kombiniert mit anderen Methoden genutzt. Der Häftling wurde gezwungen, lange Zeit nackt zu stehen.

8. Druckbelastung

Zweck dieser Technik ist es laut einem Regierungsdokument, dem Häftling mit Hilfe von ausgedehntem Muskelgebrauch Unbehagen zuzufügen. Eine Position war, mit nach vorn ausgestreckten Beinen zu sitzen, während die Hände über dem Kopf gehalten wurden. Eine andere war laut Rizzo, auf dem Boden zu knien und sich dabei in einem 45-Grad-Winkel zurückzulehnen.

9. Schlafentzug

Häftlinge wurden bis zu 180 Stunden lang wach gehalten, meistens, indem sie eine aufrechte oder unangenehme Stellung einnehmen mussten. Manchmal wurden dabei gar die Hände der Gefangenen über dem Kopf festgebunden. Wegen dieser Technik hatten mindestens fünf Opfer «verstörende Halluzinationen», wie es in dem Bericht heisst - in zwei Fällen setzte die CIA die Praxis dennoch fort. Ein Inhaftierter, Arsala Khan, halluzinierte im Oktober 2003 nach 56 Stunden Schlafentzug im Stehen. Anschliessend kam der Auslandsgeheimdienst zu dem Schluss, dass der Mann offenbar nicht in geplante Aktivitäten gegen die USA verwickelt ist. Statt ihn wie anschliessend von der CIA geplant freizulassen, wurde Khan in militärische Einrichtungen gebracht, wo er für vier weitere Jahre inhaftiert war.

10. Vor der Wand stehen

Dabei muss das Opfer mit ausgestreckten Armen und dem Gesicht zur Wand aufrecht stehen, so dass es mit den Fingern die Mauer berührt. Wie Rizzo berichtet, musste der Gefangene diese Position unbefristet lang halten. Auch Subajdah war dieser Methode ausgesetzt.

11. Walling

Dies war eine der brutalsten Methoden. Die Vernehmungsbeamten schleudern den Häftling dabei gegen eine Wand. Laut Senatsbericht war dies eine der unzähligen Techniken, die bei Subajdah angewendet wurden. Auch der Al-Qaida-Anführer Chalid Scheich Mohammed war am 22. März 2003 «intensiven» Befragungen und Walling ausgesetzt. Als das nichts brachte, nutzten die Vernehmenden eine noch härtere Methode, das Waterboarding.

12. Waterboarding

Nach einer Stunde des Waterboardings war der besagte Al-Qaida-Mann «bereit zu reden», wie es bei der CIA hiess. Bei dieser wohl berüchtigsten CIA-Technik wurde der Häftling an einem Tisch oder einer Bank festgeschnallt. Anschliessend wurde Wasser über das Gesicht des Gepeinigten gegossen, was ihm das Gefühl gab, zu ertrinken.

13. Eisbäder

Nackte Häftlinge wurden dem Senatsbericht zufolge auf einer Plane festgehalten. Die Plane wurde daraufhin an seinen Enden hochgezogen, so dass sich eine Art Badewanne bildete. Eiskaltes Wasser wurde anschliessend über den Gefangenen gekippt. Manchmal wurden die Opfer dabei zudem stundenlangem Schlafentzug ausgesetzt. (SDA)

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