Er tötete eine Tierpflegerin
Sumatra-Tiger Oz darf leben

Der Sumatra-Tiger, der in einem Zoo in Neuseeland eine Tierpflegerin getötet hat, wird nicht eingeschläfert. Das Tier habe «im Rahmen seines natürlichen Instinkts» gehandelt, heisst es in einer Stellungnahme des Zoos.
Publiziert: 21.09.2015 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:19 Uhr

Samantha K. (†43) hatte keine Chance. Nach dem Angriff eines Sumatra-Tigers am Sonntagmorgen erlag die Tierpflegerin des Hamilton Zoo auf der Nordinsel Neuseelands noch am Unfallort ihren Verletzungen.

Derzeit ist unklar, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte. Doch wie der Zoo in einer Stellungnahme auf der Webseite der Stadt Hamilton mitteilte, hatte der Tiger namens Oz sein Gehege beim Angriff offenbar nicht verlassen.

«Wir sind zutiefst bestürzt über den Zwischenfall», hiess es in der Stellungnahme. «Unser Augenmerk liegt nun auf der Betreuung der Zoo-Mitarbeiter und der Familie.»

«Es gibt keinen Grund, Oz zu töten»

Unmittelbar nach dem Unfall hatte der Hamilton Zoo seine Tore geschlossen. Doch schon am Donnerstag könnte der staatlich geführte Betrieb wieder zur Normalität zurückkehren – Tiger Oz inklusive.

Denn: Wie der Zoo heute Morgen mitteilte, haben sich die Betreiber des Zoos gegen eine Einschläferung des elf Jahre alten Tieres entschlossen.

«Es gibt für uns keinen Grund, Oz zu töten», sagte Lance Vervoort, verantwortlich für Park-Anlagen und Freizeit-Aktivitäten in der Stadt Hamilton. Auch wenn die Arbeit der Zoo-Mitarbeiter mit Riesen-Katzen wie Oz nicht ohne Risiko sei, gehe von den Tieren grundsätzlich keine Gefahr aus. Unter den Zoo-Betreibern herrsche überwiegend die Meinung, dass Oz «im Rahmen seines natürlichen Instinkts» gehandelt habe.

«Sie war eine leidenschaftliche Zoo-Mitarbeiterin»

Die Eltern von Samantha zeigten sich angesichts des plötzlichen Todes ihrer Tochter schockiert. Die Tierpflegerin hatte seit zehn Jahren für den Hamilton Zoo gearbeitet. Sie war Mutter von zwei Kindern.

In einer Stellungnahme von heute Morgen drückt die Familie ihre Trauer aus und gedenken Samantha: «Sie war allen als talentierte, leidenschaftliche und äusserst kompetente Zoo-Mitarbeiterin bekannt. Ihre Expertise im Umgang mit Tieren wurde selbst von anderen Zoos und Zuchtbetrieben geschätzt.»

Nur noch 400 Sumatra-Tiger in freier Wildbahn

Laut der Webseite des Zoos lebt Oz in einem Gehege mit vier weiteren Sumatra-Tigern namens Mencari, Sali und den zwei elfmonatigen Jungtieren Kembali und Kirana. In der freien Wildbahn leben weniger als 400 Exemplare der Tierart, wie der WWF schreibt.

«Oz ist ein bemerkenswerter Vertreter seiner Spezies», sagt Lance Vervoort. «Er ist der Vater unserer beiden Jungtiere und ein wichtiger Bestandteil unseres Zuchtprogramms zur Erhaltung dieser seltenen Tiger.» (gr)

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