Kiffern haftet nicht der beste Ruf an: Sie kriegen nichts auf die Reihe und riechen nach einer Mischung aus Haschischdampf und Patschouli. So das Klischee. Was aber, wenn es sich beim Kiffer um einen zitternden Mann handelt, der nach einigen Tropfen Cannabisöl wieder normale Bewegungsabläufe vollziehen kann? So geschieht es dem US-amerikanischen Parkinson-Patienten Larry Smith, Ex-Polizist und Rentner, der seit Jahren dafür kämpft, Cannabis-Produkte legal als Medizin beziehen zu dürfen.
In der Schweiz sind Cannabis-Produkte ausnahmsweise als Behandlungsmittel zugelassen – wenn das Bundesamt für Gesundheit (BfG) einem Antrag des Patienten stattgibt. Eine Metastudie des BfG bestätigt die positive Wirkung von Marihuana-Produkten wie z.B. Tinkturen bei folgenden Erkrankungen.
Zittern und Krämpfe: Bei der chronischen Nervenerkrankung Multiple Sklerose können Betroffene teilweise ihre Bewegungen nicht mehr kontrollieren – genauso wie beim dauerhaften Zittern durch Parkinson. Diverse Studien haben ergeben, dass Marihuana gegen diese Krämpfe tatsächlich nützt.
Chronische Schmerzen: Sind die Nerven verletzt, etwa nach einem Unfall oder einer Gürtelrose, kann es zu konstantem Brennen auf der Haut oder messerstichartigen Schmerzattacken kommen. Auch bei chronischen Schmerzen wirkt Marihuana.
Chronische Übelkeit und Appetitlosigkeit: Wer einer Krebserkrankung oder HIV-Infektion wegen in Behandlung ist, leidet oft unter andauernder Übelkeit und Appetitlosigkeit. Die appetitanregende Wirkung des Marihuana-Wirkstoffs THC kann solche Patienten vor gefährlichem Gewichtsverlust bewahren.
Schlafstörungen: Cannabis-Produkte verbessern nachweislich sämtliche Schlafphasen bei Schlafstörungen.
Tourette-Syndrom: Genauso wie gegen Krämpfe wirkt Cannabis auch gegen die krampfartigen Ticks, unter denen Tourette-Patienten leiden.