Eier legende Schweizerin an Kunstmesse
Über Milos Vagina streiten die Experten

Ihre Aufführung nennt sie unschuldig eine Geburt. Dabei lässt Milo Moiré (31) Farbeier aus ihrer Vagina plumpsen. Die Kölner Kunstmesse hat ihre Sensation.
Publiziert: 16.04.2014 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:13 Uhr

Milo Moiré ist eine gut gebaute, 31-jährige junge Frau. Vollkommen nackt steht sie auf zwei Böcken, Beine geöffnet. In ihre Vagina steckt sie sich Eier, mit knallig-roter Farbe füllt, und lässt diese auf ein weisses Tuch auf den Boden plumpsen. Allmählich entstehen bizarre «Bilder».

Was das soll? Das ist Kunst! «PlopEgg#1» nennt die gebürtige Schweizerin ihre Performance, «PlumpsEiNr.1». Aufgeführt hat Milo Moiré das am Wochenende an der Kunstmesse in Köln.

«Vagina, die Urquelle der Weiblichkeit»

Nein, sie habe das Publikum überhaupt nicht schockieren wollen, erzählt Moiré «Le Matin»: «Ich war so konzentriert, ich habe überhaupt nicht auf die Reaktion der Leute geachtet. Das ist eine persönliche, intuitive Erfahrung. Ich verwende die Urquelle der Weiblichkeit, meine Vagina.» Und das zerplatzende Ei sei wie ein Geburtsakt.

Kunstexperten sind wenig beeindruckt. «Das ist nicht neu», zitiert «Le Matin» den Genfer Museumsdirektor Christian Bernard. Schon in den 1960er-Jahren setzten Künstler Blut und andere Körperflüssigkeiten ein und brachen Tabus. Heute sei das kalter Kaffee.

Das können Sie kaufen!

Die in Deutschland lebende Moiré liebt sich nackt. Letztes Jahr fuhr sie, wie die Natur sie schuf, Tram in Düsseldorf.

Moirés Werke sind zu kaufen, Preis noch offen. Vielleicht kassiert sie eines Tages gross ab. 1961 füllte Piero Manzoni seine Ausscheidungen in 90 Dosen ab. «Merde d’artiste» nannte er sein Werk, «Scheisse des Künstlers». Heute werden rund 36'000 Franken dafür gezahlt, pro Dose! (snx)

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