Die USA wollens genau wissen
Warum fahren alle Terroristen Toyota?

Die Propaganda-Videos des Islamischen Staats (IS) zeigen klar, welche Automarke die Islamisten bevorzugen: Die Kämpfer sind fast ausschliesslich in Toyota-Geländewagen unterwegs. Jetzt will eine US-Behörde wissen, woher sie diese kriegen.
Publiziert: 07.10.2015 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:59 Uhr
USA will wissen: Woher kriegt der IS seine Toyotas?
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:USA will wissen: Woher kriegt der IS seine Toyotas?

Die Kämpfer des Islamischen Staats (IS) brüsten sich nicht nur mit ihren Grausamkeiten und mit ihren Waffen. Gerne rücken sie auch ihre nigelnagelneuen SUVs und Pickups ins Rampenlicht. Es handelt sich dabei in den allermeisten Fällen um die Modelle Toyota Hilux und Toyota Land Cruiser.

Aus den IS-Propaganda-Videos sind die Auto-Konvois fast nicht mehr wegzudenken. Jetzt will die Abteilung des US-Finanzministeriums, die sich mit Terrorfinanzierung beschäftigt, wissen, woher die Kämpfer all diese Toyotas her haben.

Der Hersteller – der weltweit zweitgrösste Autobauer – beteuert auf eine Anfrage der Behörde, es sei unklar, wie die Fahrzeuge in die Hände der Terroristen gelangten. Die Firma habe strikte Richtlinien, dass Autos nicht an potentielle Käufer abgegeben werden, die diese zu paramilitärischen oder terroristischen Zwecken verwenden oder umbauen könnten.

Ed Lewis, Toyota-Sprecher in Washington, sagt zum amerikanischen Nachrichtensender «ABC News»: «Wir haben das Finanzministerium über die Lieferwege von Toyota im Mittleren Osten und die Verfahren zum Schutz der Integrität der Lieferkette informiert.»

Zugleich betont Lewis jedoch, Toyota sei es unmöglich, gestohlene Autos und solche, die durch Mittelsmänner weiterverkauft werden, ausfindig zu machen.

Sind die IS-Fahrzeuge alle geklaut? Wurden sie von unauffälligen Komplizen gekauft und an den IS weitervermittelt?

Im letzten Jahr berichtete das in den USA beheimatete Public Radio International, das US-Aussenministerium habe 43 Toyotas an syrische Rebellen geliefert. Ein australischer Medienbericht zeigt, dass in Sydney zwischen 2014 und 2015 mehr als 800 Toyota-Geländewagen verschwanden. Landeten die Autos am Ende beim IS?

Auch die Toyota-Importeure in der Region erklären, es sei ihnen nicht bekannt, wie die Autos in die Hände des IS gelangten.

Die Verkaufszahlen besagter Modelle im Irak haben sich jedoch im Zeitraum zwischen 2011 und 2013 von 6000 auf 18'000 verdreifacht. Im letzten Jahr fielen sie auf 13'000 zurück. In Syrien vertrieb einst ein Unternehmen aus Saudi-Arabien Toyotas. Die Besitzer haben sich 2012 jedoch aus dem Geschäft zurückgezogen. (noo)

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