Die Kunststudentin Emma Sulkowicz (22) schleppte seit September 2014 tagtäglich eine Matratze an die Elite-Uni Columbia in New York. Es war ein stiller Protest gegen sexuelle Gewalt. Sulkowicz beschuldigte den deutschen Studenten Paul N., sie vergewaltigt zu haben.
Ganz Amerika feierte das mutige «Mattress-Girl». Doch nun bekommt Emmas Geschichte Risse. Plötzlich ist nicht klar, ob sie wirklich die Wahrheit sagte. So soll die Studentin ihrem Peiniger Liebesnachrichten per SMS und Facebook geschickt haben – auch noch Tage nach der angeblichen Tat. «Ich liebe dich so sehr, ich vermisse dich mehr als alles», zitiert «Bild.de» aus der Anklageschrift.
Klar ist: Emma und Paul N. lernen sich 2011 an der Uni kennen. Eine Liebesbeziehung entwickelt sich. Die beiden gehen mehrmals miteinander ins Bett. Im August 2012 nimmt die Geschichte eine abrupte Wendung. Die beiden treffen sich nach einer Party auf ihrem Zimmer. Es kommt zu Sex. Er sagt: einvernehmlich. Sie sagt: Er hat mich anal vergewaltigt.
Erst acht Monate später meldet sie den Fall der Uni. Auf einen Arztbesuch verzichtet sie, auch zur Polizei geht sie nicht. Stattdessen sorgt sie mit ihrem Matratzen-Protest für Schlagzeilen.
Für Paul N. hat die Geschichte Folgen. Sein Ruf ist ruiniert. Er bekommt Morddrohungen. Ende April hat der Student aus Berlin die Uni verklagt. Der Vorwurf: Die Verantwortlichen hätten ihn nicht vor den öffentlichen Anschuldigungen und der Protestaktion geschützt. Der Prozess beginnt im Juni. (vsc)