Ein deutscher Offizier steht im Verdacht, einen Anschlag geplant zu haben. Der 28-jährige Oberleutnant, der am Mittwoch in Bayern festgenommen wurde, soll Ende Januar auf dem Wiener Flughafen Schwechat eine geladene Pistole versteckt haben. Zuvor hatte er sich in Deutschland als syrischer Flüchtling ausgegeben.
Der Bundeswehr-Offizier hätte in Schwechat eine geladene Pistole in einem Putzschacht in einer Toilette versteckt, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag mit. Wenige Tage später sei der aus Offenbach stammende Mann von den österreichischen Behörden vorübergehend festgenommen worden, als er versucht habe, die Waffe wieder an sich zu bringen.
Für die Pistole des Kalibers 7,65 mm habe er keinen Waffenschein gehabt. Es dürfte sich bei der Waffe vermutlich auch nicht um eine Dienstwaffe handeln, da die Standard-Pistole der Bundeswehr das Kaliber neun Millimeter hat.
Als syrischer Flüchtling ausgegeben
Bei den Ermittlungen nach dem Vorfall in Schwechat sei herausgekommen, dass der Deutsche im Januar 2016 unter falscher Identität einen Asylantrag als angeblicher syrischer Flüchtling gestellt habe, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Ihm sei eine Unterkunft in einem Flüchtlingsheim zugewiesen worden, ausserdem habe er ab diesem Zeitpunkt auch monatlich finanzielle Leistungen bekommen. Da es zudem Anhaltspunkte für einen fremdenfeindlichen Hintergrund des Soldaten gebe, lege all dies zusammen den Verdacht nahe, dass der 28-Jährige mit der in Schwechat hinterlegten Waffe einen Anschlag geplant habe.
In die Anschlagsplanungen war nach Angaben der Staatsanwaltschaft möglicherweise auch ein 24-jähriger Student aus Offenbach miteinbezogen. Am Mittwoch hätten rund 90 Beamte des Bundeskriminalamtes, der Polizei in Hessen und Bayern, der Bundespolizei sowie der österreichischen und französischen Behörden insgesamt 16 Objekte in Deutschland, Österreich und Frankreich durchsucht. Der Offizier war im französischen Illkirch stationiert gewesen. (SDA)