Wer sich auf Aoshima im Süden Japans begibt, darf keine Katzen-Allergie haben. Schon bei Betreten der kleinen Fischer-Insel wird klar, wer hier die Siedlungs-Hoheit übernommen hat.
Dutzende von rothaarigen und getigerten Büsis lungern auf dem Pier und in der Hafenanlage herum, stehen sich fast gegenseitig auf den Pfoten. 122 Katzen haben die Insel zu ihrer Heimat gemacht, Zweibeiner sieht man auf dem Eiland weit weniger - es leben offiziell 22 Menschen auf Aoshima.
Das ist dann ein Verhältnis von 6 : 1 zugunsten der Stubentiger, was die Einwohner manchmal etwas an ihre Grenzen in Bezug auf Tierliebe bringt. Selbst das Verlassen eines Hauses kann zum Problem werden, wenn ein Dutzend Katzen die Eingangstür blockieren. Bei der Suche nach Nahrung verwüsten die Tiere Gemüsegärten oder machen sich hinter Lebensmittel-Abfälle her.
Letztendlich sind die Bewohner der Katzen-Insel aber nicht ganz unschuldig am heutigen Zustand. Ein paar der Tiere wurden vor Jahren als geholt, um einer Mäuseplage Herr zu werden, und haben sich dann ungebremst vermehrt.
Die Mäuse sind jetzt weg - die Katzen sind geblieben. (mrt)