Es ist gegen 18.15 Uhr am Mittwoch, als die Polizei in Stuttgart (D) alarmiert wird. In der Fasanenhofstrasse spielen sich grausame Szenen ab. Zwei Männer streiten sich heftig, dann eskaliert die Situation. Ein Syrer (28), der in Deutschland lebt, zückt plötzlich ein Schwert, sticht unvermittelt auf seinen Kontrahenten (†36) ein. Der 36-Jährige wird schwer verletzt. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät. Er stirbt noch vor Ort. Rund um den Tatort stehen viele mehrgeschossige Wohnhäuser. Die brutale Attacke beobachten einige Zeugen. Auch die elfjährige Tochter des Opfers muss die Schreckenstat mitansehen.
Ein Nachbar will helfen. Doch es hat keinen Zweck. «Der Mann hat einfach einen Säbel gezogen und geschrien ‹Was hast du gemacht?› und ihm dann die Kehle durchgeschnitten», sagt eine Anwohnerin zur «Bild». Dass es sich um einen Säbel handelt, hat die Polizei bislang nicht bestätigt. Nur so viel: Die Tatwaffe sei ein «schwertähnlicher Gegenstand», sagte ein Polizeisprecher.
Mit Hubschrauber gefahndet
Der Täter macht sich mit einem Velo aus dem Staub. Sofort beginnt die Polizei mit der Fahndung, inklusive Hubschrauber – mit Erfolg. Die Beamten können wenig später den 28-Jähriger festnehmen. Er hat bei einem ersten Verhör die Tat zugegeben.
Die Anwohnerin Hilde F. (74) konnte die Tat beobachten. Sie sagt zur «Bild»-Zeitung: «Wie mit einer Rute hat der geschlagen! Da ist das Blut gelaufen. Dann kam ein Smart.» Der Verletzte habe sich ins Auto retten wollen. «Dann hat der ihn aus dem Auto rausgezogen, auf die Erde geschmissen, ihm in den Bauch gestochen und dann in die Kehle geschnitten.»
Die «Stuttgarter Zeitung» berichtete am Abend, dass der Tatverdächtige «seit vier Jahren unter einer falschen Identität» in Deutschland gelebt habe. Im Bericht ist die Rede von einem Issa M., er soll in Wirklichkeit ein 30-jähriger Palästinenser sein.
Die Polizei gab in einer zweiten Stellungnahme am Abend keinen Kommentar dazu ab und bezeichnete den Verhafteten als «syrischen Staatsbürger». Er fiel in der Vergangenheit durch Ladendiebstähle und Sachbeschädigungen auf. Was ihn zu dieser Horror-Tat getrieben hat, blieb am Donnerstag zunächst unklar. Die Polizei schreibt, dass es keinerlei Hinweise auf einen islamistischen oder politischen Hintergrund gibt. Täter und Opfer kannten sich aber. Sie lebten in einer Wohngemeinschaft zusammen. (pma/jmh/SDA)