Auf einem jüdischen Friedhof im Osten Frankreichs sind mehrere hundert Gräber geschändet worden. Das teilte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve am Sonntagabend mit.
Demnach ereignete sich der Vorfall in der Ortschaft Sarre-Union im Elsass. Wie «Dernières Nouvelles d'Alsace» berichtet, sind mindestens die Hälfte der Gräber des Friedhofs betroffen, viele von ihnen sehr alt. Insgesamt über 200 Grabsteine seien umgeworfen und ein Denkmal, das an die Opfer des Holocausts erinnert, verwüstet worden. Eine Frau, die den Friedhof besuchte, hatte die Grabschändung zuerst bemerkt und die Polizei informiert. Diese hat nach Angaben des lokalen Newsportals noch keine Hinweise auf die Täterschaft.
Wie Premier Manuel Valls verurteilte auch Innenminister Cazeneuve die «abscheuliche Tat» «aufs Schärfste». «Die Republik wird diese neue Verletzung der von den Franzosen geteilten Werte nicht tolerieren», sagte er. Valls versprach, dass alles gegeben würde, um die Täter zu finden.
Der jüdische Friedhof von Sarre-Union ist bereits zum dritten Mal geschändet worden. Im Jahr 1988 wurden dort etwa 60 jüdische Stelen umgeworfen und im Jahr 2001 mehr als 50 Gräber verwüstet. (SDA/lha)