Drei Schweizer Bergsteiger sind heute Morgen gegen 7 Uhr auf der Südseite des Monte-Rosa-Massivs in den Tod gestürzt. Fünf Überlebende wurden von italienischen Rettungsmannschaften in eine Berghütte gebracht.
Die Alpinisten gehörten einer Seilschaft von insgesamt acht Personen an, wie Tiziano Trevisan, Sprecher der Bergrettungsorganisation im Aostatal sagte. Die Toten konnten seinen Angaben zufolge noch nicht geborgen werden, weil die Gefahr von weiteren Lawinen zu gross ist.
Schneewechte löste sich
Die drei Bergsteiger stürzten 800 Meter in die Tiefe. Sie waren in einer Achter-Gruppe zwischen Signalkuppe und Zumsteinspitze auf rund 4400 Metern über Meer unterwegs, als sich unter ihren Füssen eine grosse Schneewechte löste.
BLICK flog mit dem Helikopter über die Unfallstelle. Dabei ist der Abriss gut zu sehen. Dabei sieht man auch, dass die normale Spur der Bergsteiger nicht so nahe am Abgrund vorbeiführt.
Die anderen Bergsteiger konnten Alarm schlagen, wie mehrere Nachrichtenagenturen meldeten. Sie wurden von den Rettungskräften in eine Berghütte gebracht. Die Leichen konnten wegen hoher Gefahr weiterer Schneeabbrüche noch nicht geborgen werden.
Ein Augenzeuge berichtet, dass sich derzeit zahlreiche Bergsteiger am Monte Rosa befinden. Die Temperaturen sind hoch, die Nullgradgrenze befindet sich auf fast 4800 Metern über Meer – möglicherweise sind die Schneemassen deshalb ins Rutschen geraten.
Der Monte Rosa liegt an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Sein Hauptgipfel, die 4634 Meter hohe Dufourspitze, liegt in der Schweiz. Der Absturz ereignete sich gemäss der Nachrichtenagentur Ansa an der Signalkuppe.
Weitere Bergunfälle vom Wochenende
Am Wochenende verloren auch in den Schweizer Bergen mehrere Menschen ihr Leben. So starb am Samstagmittag ein 53-jähriger Wanderer beim Abstieg vom Sichelchamm im Kanton St. Gallen. Er war auf dem exponierten Südgrat ins Straucheln geraten und rund 300 Meter den Hang hinunter gestürzt, wie die Kantonspolizei mitteilte.
Bereits am Freitag stürzte ein Bergsteiger am Catogne im Wallis in ein Couloir. Die Rettungskräfte konnten den 69-Jährigen nur noch tot bergen. Seine Familie hatte die Polizei alarmiert, nachdem der Mann nicht von seiner Bergtour zurückgekehrt war.
In Stechelberg im Berner Oberland starb am Freitag eine US-Amerikanerin. Die 63-Jährige stürzte beim Wandern rund 100 Meter einen steilen Abhang hinunter.
Ein 47-jähriger Gletischirmpilot stürzte zudem am Freitagabend bei der Alp Filder im Appenzellerland ab. Auch für ihn kam jede Hilfe zu spät.
(bau/SDA)