Gegen 30 Arbeiter befanden sich auf dem Gelände eines Chemieunternehmens in Pirna nahe Dresden als es zur Explosion kam. Wie die Polizei mitteilt, ist vermutlich ein Heizkessel explodiert und hat dabei massive Schäden an der Fabrik verursacht. Betriebsleiter Joachim Seifert sagte am späten Montagabend vor Ort, es sei ihm vollkommen unklar, wie es dazu kommen konnte.
Bei der Explosion kam ein Fabrikarbeiter ums Leben, vier weitere wurden schwer verletzt und ins Spital gebracht worden. Sie erlitten Verbrennungen und Knochenbrüche.
In dem betroffenen Produktionsgebäude, das in einem Wohngebiet steht, wurde seinen Angaben zufolge am Montag erstmals in grösserer Menge ein Flammschutzmittel für Textilien hergestellt. Die Explosion soll mit einem Kessel in der Produktionshalle im Zusammenhang stehen.
Zum Unglück kam es gegen 17.20 Uhr. Nach der Explosion brach ein Feuer aus. Mehr als 200 Polizisten und weitere Rettungskräfte kamen zum Einsatz. Auch Feuerwehren aus der Region seien angefordert worden, ebenso Helfer des Deutschen Roten Kreuzes. Am späten Abend dauerten die Löscharbeiten noch an.
Die Umgebung der Fabrik musste in einem Umkreis von 100 Metern aus Sicherheitsgründen vorsorglich gesperrt werden. Wegen austretender Lösungsmittel mussten mehr als 100 Anwohner in Sicherheit gebracht werden.
Nach Feuerwehrangaben wurde die Fassade des Fabrikgebäudes zerstört. Weitere Wohnhäuser in der Nähe wurden in Mitleidenschaft gezogen. Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest.
In der Chemiefabrik sind nach Angaben der Stadt etwa 120 Mitarbeiter beschäftigt. Nach Unternehmensangaben werden unter anderem Chemikalien zur Textilveredelung und Papierbehandlung hergestellt.
Auf dem Gelände befinden sich mehrere Gebäude. Dort wurden schon zu DDR-Zeiten Chemikalien produziert. Das betroffene Gebäude sei aber neuerer Bauart gewesen, betonte Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke. Die Sicherheit in der Firma sei immer auf einem hohen Stand gewesen, darauf habe die Stadtverwaltung sehr geachtet. (ent/SDA)