Im März 1982 verschwand die Erstklässlerin Rebecca Bieri aus Gettnau LU auf dem Heimweg von der Schule spurlos. Fünf Monate später die traurige Gewissheit: Rebecca Bieri ist tot. Ein Pilzsammler findet ihre Leiche im dichten Unterholz bei Niederbipp BE.
Schon zuvor fanden zwei Schüler die Kleider des Mädchens: Unterhose, Hose, Socken und Pullover. Alle Kleidungsstücke lagen sorgfältig verstaut im Schulsack – wie bei Ylenia! Ein deutlicher Hinweis für den zuständigen Ermittler bei der Kantonspolizei Luzern. Josef Emmenegger (61) zu SonntagsBlick: «Diese Übereinstimmung ist ernst zu nehmen. Wir beobachten die Entwicklung im Fall Ylenia sehr genau, denn noch immer suchen wir einen Mörder.»
Auffällige Parallelen zum Fall Ylenia bemerkt auch Emmeneggers Walliser Kollege Martin Lauber (50). Er befasst sich mit dem Verschwinden der fünfjährigen Sara Oberson von 1985. Lauber: «Ylenia und Sara, beide Mädchen verschwanden auf offener Strasse, sind praktisch gleich alt und wohnten in der Nähe eines Schulhauses. Das ist auffällig.» Lauber weiter: «Wir haben grosse Hoffnungen, dass wir jetzt weiterkommen.»
Die Soko Rebecca, benannt nach dem Fall Rebecca Bieri, rollt nun acht ungeklärte Kindsverbrechen aus den 80er-Jahren wieder auf. Soko-Chef Christoph Kipfer: «Zur- zeit konzentrieren wir uns vor allem darauf, in welchen Gegenden sich Von Aesch in den 80er-Jahren aufhielt.»
Sicher verkehrte er in der Ostschweiz, denn Von Aesch wohnte bis 1990 in Iselisberg TG. Im Umkreis von wenigen Kilometern verschwanden 1984 Peter Roth (7) aus Mogelsberg SG und 1986 Edith Trittenbass (8) aus Wetzikon TG. Bis heute gibt es von beiden Kindern keine Spur. Anders in den Fällen von Loredana Mancini (7) aus Spreitenbach AG, Karin Gattiker (15) und Brigitte Meier (17), beide aus Goldach SG: Diese drei Mädchen wurden tot aufgefunden. Auch diese Fälle werden nun untersucht. Auffällig: Ausgerechnet als Peterli Roth in Mogelsberg SG verschwand, war Von Aesch in der Nachbargemeinde Degersheim zur Kur, wie BLICK diese Woche berichtete.