Sie war dabei, als der Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin (62) am Freitagabend in der Nähe des Kremls erschossen wurde. Anna Duritskaya war seit zweieinhalb Jahren die Freundin des ermordeten Boris Nemzow (†55). Jetzt gilt sie als Hauptaugenzeugin im Mordfall ihres Partners. Nach eigenen Angaben war sie bis gestern gegen ihren Willen in Moskau festgehalten worden.
Am späten Montagabend hat sie Russland verlassen, wie Yevhen Perebyinis, ein Sprecher des ukrainischen Aussenministeriums, auf Twitter erklärte. «Anna Duritskaya ist im Flieger zurück nach Kiew.» Ukrainische Diplomaten in Moskau hätten ihr dabei geholfen, die Heimreise anzutreten.
Die russischen Behörden haben das Model nach dem Mord an Boris Nemzow stundenlang befragt. «Ich konnte gar nichts sehen», sagte sie am Wochenende gegenüber dem russischen TV-Sender Dozhd.
«Ich drehte mich um und alles, was sich sah, war ein Auto mit einer hellen Farbe. Ich konnte weder die Automarke noch das Nummernschild erkennen, als das Auto wegfuhr.» Auch die Täter habe sie nicht zu Gesicht gekriegt.
Ob jemals die Wahrheit über den Mord an Boris Nemzow ans Licht kommt, bleibt derweil mehr als fraglich. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, werden bei Morden an russischen Oppositionellen und Journalisten selten die Mörder und deren Hintermänner enttarnt. (gru)