Seit 50 Jahren lagerten auf dem Gelände des Paul Scherrer Instituts (PSI) im Villigen AG 20 Kilogramm Plutonium. Ende Januar wurde das Material ausser Landes geschafft – mit gepanzerten Lastwagen nach Deutschland und dann per Spezialschiff in die USA. Nicht einmal der Bundesrat sei im Bild gewesen, schreibt die «Schweiz am Sonntag».
Erst auf Nachfrage der Zeitung sei die Landesregierung eiligst darüber ins Bild gesetzt worden. Darauf informierte das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF): «Transport von aufgelösten Plutoniumlager des Bundes in die USA ist erfolgt.» Man habe bei der «Öffentlichkeit keinerlei Unklarheiten und Verunsicherung aufkommen» lassen wollen.
Die Fracht, die heimlich ausser Landes gebracht wurde, hatte es in sich. Stefan Füglister, Atomspezialist von Greenpeace, staunt: «Das war Stoff für vier Atombomben. Die Schweiz war also 50 Jahre lang im Besitz von Atombombenmaterial. Andere Länder wären dafür sanktioniert worden.»
Das Plutonium stammte gemäss Bund aus der Zeit, als die Schweiz die Atombombe bauen wollte. Diese Pläne wurden offiziell 1988 aufgegeben. (gf)