Berg in Bewegung in Blatten VS
«Einige verdrängen, dass sie in einem Gefahrengebiet wohnen»

Im Walliser Bergdorf Blatten ist die Lage angespannt: Über 300 Menschen mussten evakuiert werden, weil oberhalb des Dorfes ein gewaltiger Felssturz droht. Wie gefährlich ist die Situation wirklich – und was sagt die Wissenschaft dazu?
Publiziert: 20.05.2025 um 17:26 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 07:25 Uhr
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Fabio SchmidCreative Videoproducer
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Die Felswand über dem Dorf Blatten bewegt sich. Erst zentimeterweise, dann meterweise. Experten messen täglich neue Risse, neue Spannungen im Gestein. Die Gefahr ist real – und sie wächst.

Robert Kenner vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) erklärt im neuen «Durchblick»-Podcast, wie ein solcher drohender Felssturz entsteht. Es sei ein Prozess, der oft über Jahrhunderte abläuft – und sich dann plötzlich beschleunigt. «Irgendwann hängt alles nur noch an wenigen Strukturen. Wenn die nachgeben, kommt es zum Sturz».

Überwachung mit Hightech
Satellitenbilder, GPS-Messungen, Drohnenflüge und Radargeräte – moderne Technik hilft heute, instabile Berghänge zu überwachen. Doch auch diese Systeme liefern keine absolute Sicherheit. «Wir können Bewegungen erkennen und Tendenzen einschätzen. Den genauen Zeitpunkt eines Abbruchs vorherzusagen, ist aber schwierig», so der Forscher.

Klimawandel als Risikofaktor
Besonders alarmierend: Der Klimawandel spielt bei solchen Ereignissen mit. Zwar betrifft das nur rund drei Prozent der Schweiz – jene Gebiete mit Permafrost. Doch wo der Boden auftaut, verlieren Felsen ihren natürlichen Halt. Beispiele wie der Spitze Stein im Kandertal zeigen, wie die Erwärmung geologische Prozesse beschleunigen kann.

Zwischen Angst und Akzeptanz
Wie gehen die Menschen mit dieser Bedrohung um? «Sehr unterschiedlich», sagt Kenner. Manche verdrängen die Gefahr, andere arrangieren sich mit ihr. Klar ist: Die Ungewissheit nagt. Wann dürfen die evakuierten Familien zurück in ihre Häuser? Wird das Leben dort je wieder unbeschwert möglich sein?

«Durchblick» wird unterstützt durch die Gebert Rüf Stiftung

Wissenschaft geht uns alle an, sie erreicht aber nur einen Teil der Öffentlichkeit. Darum setzt sich die Gebert Rüf Stiftung dafür ein, Wissenschaft mit Unterhaltung zu verknüpfen und für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Mit dem Programm «Scientainment» fördert sie neue Erzählformate, denen es gelingt, für das Alltagsleben der Menschen relevante Themen möglichst niederschwellig, attraktiv und wirkungsvoll zu kommunizieren – so, wie das der «Durchblick» macht.

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