Kurz vor dem Höhepunkt der Mondfinsternis steht der Mond nur 356'877 Kilometer von der Erde entfernt. Das ist die geringste Distanz des ganzen Jahres, wie die Astronomische Gesellschaft Winterthur mitteilte. Deshalb erscheint die Mondscheibe in Erdnähe besonders gross. Fachleute sprechen von einem Supermond.
Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond. Der Vollmond taucht in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft.
Astronomie-Interessierte müssen zum Wochenstart aber früh aufstehen: Das Naturschauspiel beginnt um 3.07 Uhr. Der Vollmond fängt an, den Kernschatten der Erde zu durchqueren. Etwa eine Stunde später ist die Mondscheibe voll in den Erdschatten eingetaucht und bleibt dort - gutes Wetter vorausgesetzt - in einem geisterhaft roten Licht als sogenannter Blutmond bis 5.23 Uhr sichtbar.
Der Erdtrabant erscheint rot, weil es wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre auch im Kernschatten nicht ganz dunkel ist. Rotes Sonnenlicht wird in der Erdatmosphäre stärker gebrochen als etwa blaues Licht, wie Arnold Barmettler vom Verein Astroinfo auf Anfrage erklärte. Deshalb fällt das rötliche Sonnenlicht auf den Vollmond und lässt ihn rötlich schimmern.
Nach 6.27 Uhr verlässt der Mond die zentrale Verfinsterungszone langsam wieder. Da die Morgendämmerung bereits eingesetzt hat, dürfte von der letzten Phase, der Halbschatten-Finsternis, von Mitteleuropa aus nicht mehr viel zu bemerken sein, wie es auf astronomie.info heisst.
Die totale Phase dauert diesmal 73 Minuten. Im Juni 2011 gab es in der Schweiz die längste totale Mondfinsternis seit mehr als zehn Jahren zu bestaunen. Damals dauerte die totale Phase 101 Minuten. Allerdings machten Wolken vielen Beobachterinnen und Beobachtern einen Strich durch die Rechnung.
Sollte sich das Naturschauspiel auch dieses Mal hinter Wolken verbergen, bietet sich in Europa die nächste Chance auf eine totale Mondfinsternis erst wieder am Abend des 27. Juli 2018.