Darum gehts
- Paris-Wochenende: Kunst, Kultur und Kulinarik in der Stadt der Liebe
- Highlights: Canal Saint-Martin, Atelier des Lumières, Opéra-Comique und Musée Rodin
- Flohmarkt Saint-Ouen: 75’000 Quadratmeter mit Antiquitäten und Kuriositäten
Freitagnachmittag
Ein Bummel entlang des Canal Saint-Martin
Nach mehreren Stunden im Zug ist es Zeit, sich die Füsse zu vertreten – überhaupt ist das genüssliche Flanieren die beste Art, Paris zu erkunden. Wir starten unser Paris-Weekend daher mit einem Bummel entlang des Canal Saint-Martin im 10. Arrondissement. Unter Platanen und über schmiedeeiserne Brücken geht es vorbei an Boutiquen, Galerien und Szene-Bistros. Eine erste Pause im Café, ein erstes Glas Wein: ein sanfter Einstieg ins weltberühmte Savoir-vivre von Paris.
Metro: République (Linien 3, 5, 8, 9, 11)
In Kunst baden im Atelier des Lumières
Nun ist es nur noch ein kurzer Spaziergang zu einem der intensivsten Kunsterlebnisse der Stadt: dem Atelier des Lumières. In den ehemaligen Industriehallen werden die Werke von Genies wie Claude Monet und Vincent van Gogh überdimensional an die Wände projiziert und zum Leben erweckt. Gänsehautmoment!
Metro: Saint-Maur (Linie 3)
Freitagabend
Apéro im Bistrot du Peintre
In Bistros bei gaumenschmeichelnden Gerichten und guter Gesellschaft das Leben geniessen – so könnte man das gesamte Wochenende in Paris verbringen! Nur etwa ein fünfzehnminütiger Spaziergang ist es zum Bistrot du Peintre an der Avenue Ledru Rollin, das in schönster Jugendstil-Pracht erstrahlt: das perfekte Setting für einen Apéro, gefolgt von einem frühen Znacht. Wie wäre es mit einem Confit de Canard oder einer Soupe à l’oignon?
Metro: Ledru-Rollin (Linie 8)
Ein Abend in der Opéra-Comique
Ein Trip nach Paris ist nicht perfekt ohne einen Besuch in einer Revue oder einer Oper. Klein, fein und dennoch elegant ist die Opéra-Comique. Vergoldeter Stuck, Fresken, die in einem Schloss prangen könnten, prunkvolle Kronleuchter – stilvolles Ambiente für Opern und Operetten.
Metro: Richelieu-Drouot (Linien 8, 9)
Samstagvormittag
Zmörgeln wie die Pariser
Dass die Franzosen das Leben geniessen, ist kein Klischee. Recht haben sie! Wer es ruhiger angeht, ist glücklicher, zufriedener und lebt wahrscheinlich länger. Darum: Wir starten den Samstag ganz gemütlich bei einem Pain aux Raisins, Croissant und einem Café crème im ruhigen Café Delmas an der Place de la Contrescarpe. Es ist unprätentiös, herzlich – und herrlich pariserisch. Zwischen alten Fassaden, Kopfsteinpflaster und studentischer Lebendigkeit wirkt dieser Ort fast wie ein Dorfplatz mitten in Paris.
Metro: Cardinal Lemoine (Linie 10) oder Place Monge (Linie 7)
Flanieren zum Musée Rodin
Gestärkt schlendern wir zum nächsten Sightseeing-Spot, dem Musée Rodin mit den Skulpturen des berühmten Bildhauers. Auf dem Weg geht es vorbei am Panthéon, durch den bildhübschen Jardin du Luxembourg und die verwinkelten Gassen von Saint-Germain-des-Prés mit ihren Galerien und kleinen Boutiquen. Das Musée Rodin befindet sich in einer herrschaftlichen Villa, umgeben von einem grossen Garten. Mittendrin: der Denker.
Metro: Varenne (Linie 13)
Samstagmittag und früher Nachmittag
Schlemmen wie Gott im Marché des Enfants Rouges
Mit ein paar Flanier-Kilometern in den Beinen und der Seele voller Eindrücke meldet sich wieder der Magen zu Wort. Einen Mix aus südfranzösischem Marktflair und Foodtruck-Ambiente bietet der Marché des Enfants Rouges, der älteste überdachte Markt der Stadt. Nebst französischen Klassikern findet man hier Kulinarisches aus allen Ecken der Welt: italienische Pasta, marokkanische Couscousgerichte, japanische Bento-Boxen.
Metro: Filles du Calvaire (Linie 8)
Staunen im Musée de la Chasse et de la Nature
Das Museum der Jagd und der Natur ist die vielleicht grösste Museumsüberraschung von Paris. Denn hinter den schweren Holztüren zweier Herrenhäuser im Marais-Quartier versteckt sich ein wahres Kuriositätenkabinett: Zwischen Geweihen und ausgestopften Tieren prangen klassische Kunstwerke und flimmern Videos zeitgenössischer Künstler – eingebettet in die Eleganz luxuriöser Villen.
Metro: Rambuteau (Linie 11)
Samstagnachmittag
Shopping im Marais-Viertel
Shoppen in Paris? Unbedingt – aber bitte nicht in der überteuerten und überlaufenen Champs-Élysées, die ohnehin keinen Besuch lohnt. Gemütlicher, authentischer und stressfreier geht es stattdessen im historischen Marais-Viertel zu und her, wo auch das Jagdmuseum liegt. Hier findet man kleine Concept-Stores, Vintage-Läden und Designer-Ateliers. Da stellt sich nur die Frage: Hat die Kreditkarte noch genügend Deckung?
Tipp: Wer den Shopping-Bummel mit noch mehr Kunst unterbrechen möchte, kann kurz (oder länger) ins nahegelegene Picasso-Museum springen.
Metro: Rambuteau (Linie 11)
Samstagabend
Urchig abendessen in Septime La Cave
Kaum zu glauben, aber mittlerweile ist wieder Zeit für einen Apéro. Wie eine Weinstube in einem Dorf im Bordelais wirkt die Septime La Cave. Hier gibt es kein Fine Dining (das findet man im benachbarten Restaurant Septime) und keinen Prunk. Stattdessen ausgesuchte Naturweine, einfache saisonale Gerichte und eine Atmosphäre, in der man sofort ins Gespräch mit den Nachbarn kommt – wie in einem Dorf eben.
Metro: Faidherbe-Chaligny (Linie 8)
Ausklang mit Jazz im Caveau de la Huchette
Die Nacht klingt im Caveau de la Huchette aus, dem Jazzkeller von Paris. Im quirligen Quartier Latin wird seit den 1940er-Jahren gejammt, gebluest, die Hüften geschwungen. Alle Grössen der Jazzwelt spielten in diesem schummrigen Keller auf. Der Ort ist übrigens auch historisch relevant: Im ausgehenden Mittelalter trafen sich hier Geheimbünde, und während der Französischen Revolution fanden in diesen Räumen Hinrichtungen statt. Gruselig.
Metro: Saint-Michel (Linien 4, RER B & C)
Sonntagvormittag
Zmorge und danach Stöbern am Flohmarkt Saint-Ouen
Die Nacht im Jazzkeller und im Quartier Latin war wahrscheinlich lang, darum startet der Tag heute gemütlich: in einem netten Strassencafé um die Ecke vom Hotel. Unser Tipp: das charmante Boutique-Hotel Adèle & Jules im 9. Arrondissement.
Nach einem Café au Lait gehts per Metro in den Norden von Paris zum Marché aux Puces de Saint-Ouen, dem grössten Flohmarkt der Welt. Auf 75’000 Quadratmetern findet man hier alles: Antiquitäten, Plattenläden, Klamotten, Kuriositäten. Vielleicht entdeckt man einen verschollenen van Gogh? Zwei bis drei Stunden sollte man einplanen.
Metro: Porte de Clignancourt (Linie 4)
Sonntagmittag
Abschied beim schönsten Panorama der Stadt
Nachdem wir die letzten Tage die typischen Sightseeing-Hotspots vermieden haben, darf es zum Abschied etwas Kitsch sein: der Blick von den Stufen der Basilika Sacré-Cœur auf die Stadt der Liebe. Notre-Dame, Louvre, Arc de Triomphe, der Eiffelturm: Die gesamte Schönheit dieser wunderbaren Stadt breitet sich aus. Paris, je t’aime!
Metro: Anvers (Linie 2)