Kinderzoo in Rapperswil SG
Elefanten-Paradies am Zürichsee

Knies Kinderzoo ist heute eine Schweizer ­Institution. Nun geht für Elefantenexperte Franco Knie ein Kindertraum in Erfüllung: Die Eröffnung des Himmapan-Elefantenparks.
Publiziert: 16.02.2017 um 20:34 Uhr
|
Aktualisiert: 09.09.2018 um 19:55 Uhr
Von Christian Bauer

Was wissen wir über Elefanten?

Die kleine Elefantendame Kalaya prustet mit ihrem Rüsselchen Sand auf ihren Rücken. Genauso wie ihre Mama neben ihr. Elefan­töse ­Gesundheitsvorsorge: Der Sand vertreibt nerviges Ungeziefer. Noch sieht das herzige Riesenbaby etwas unbeholfen aus, aber was die Mama macht, will sie auch schon können. Mit ihren eineinhalb Jahren ist ­Kalaya in menschlichen Massstäben ein Chindsgi-Knirps und muss das Leben noch lernen.

«Bei den Elefanten ist es wie bei uns Menschen, die Kleinen lernen von der Mutter», erklärt Elefantenexperte Franco Knie die Situation. Der rüstige 60-Jährige steht auf dem ­Höhenweg über der Elefantenanlage und blickt stolz auf seine Schützlinge herunter.

Im Kinderzoo

«Das hier ist mein Kindheitstraum», sagt Knie mit strahlenden Augen. Dieser Kindheitstraum ist die neue Elefanten­anlage Himmapan im Knies Kinderzoo in Rapperswil SG, die seit März Besucher und Elefanten gleichermassen begeistert. Der grosszügige Bau ist einem thailändischen Tempel nachempfunden und beherbergt obendrein ein thailändisches Restaurant, das abends vom Schnellimbiss- zum A-la-carte-Restaurant mutiert. 

Möglich wurde das neue ­Areal, als die benachbarten Sportplätze aufgelöst wurden. «Mir war sofort klar, dass wir diesen Platz für die Elefanten nutzen müssen», so Knie.

Spa-Anlage für Elefanten

Entstanden ist eine Anlage nach neusten Erkenntnissen der Elefantenhaltung. Mit Elefanten-Swimmingpool, Sand- und Schlammsuhle – alles, was die weltweit grössten Landtiere für ihre tägliche Wellness brauchen. Mit 6500 Quadratmetern ist die neue Anlage massiv grösser als der Vorgängerbau, doch auch dieses Areal wirkt klein in Anbetracht der tonnenschweren Tiere.

«Die Grösse einer Anlage ist wichtig, aber nicht massgebend», sagt Franco Knie. «Wichtig ist eine Struktur, die den schlauen Elefanten Anreize gibt.» Für das Gehirn- und ­Rüsseltraining gibt es aufgehängte Strohkugeln, zu denen sich die Elefanten strecken müssen, Kunstfelsen mit Löchern, in denen Futter versteckt wird und Elefanten-Pellets: Äste, die Sandry, Claudy, Sabu und ­Kalaya genüsslich zerkauen.

Ein Tierpfleger verstreut Leckerli im Sand: eine willkommene ­Gelegenheit, um mit dem Rüssel durch den Boden zu pflügen.

Beschäftigungstherapie im Zoo

Zur Beschäftigungstherapie zählen auch Baden und Reiten. Zweimal pro Tag haben Zoobesucher die Möglichkeit, auf den Dickhäutern eine Runde durch die Anlage zu drehen. «Der Kontakt zu den Besuchern und den Pflegern gehört zum Konzept», sagt der Elefantennarr Knie, der die Zirkusmanege mit dem Zoo getauscht hat.

Im Gegensatz zu anderen Zoos heisst es in Rapperswil «berühren erlaubt». «Direkter Kontakt» nennt man diese Haltungsform, bei der die Pfleger mit den Tieren ohne bauliche Schutzmassnahmen in Berührung kommen.

Die professionelle Kuschel­erziehung gilt aber nicht für den künftigen WG-Bewohner der Anlage: Bald soll ein Bulle einziehen und für Nachwuchs sorgen. Mit dem Himmapan-Bau geht es Knie auch um die Zucht des vom Aussterben bedrohten Asiatischen Elefanten. Für den männlichen Einzelgänger wurde ein separater Bereich gebaut – weil Bullen während der Musth, einer durch einen Testosteronschub einmal im Jahr ausgelösten Aggressivitätsphase, sehr kampflustig werden können. Der Rückzugsort des Bullen im Innern der Anlage gleicht einem Gehege für Urzeit­riesen: Beindicke Eisenstangen schützen die Pfleger. «Ein Bulle wiegt etwa 7 Tonnen, da muss unsere Anlage etwa 20 Tonnen Wucht aushalten.»

Wenn Franco Knie von dem zukünftigen Bullen erzählt, wird er schwärmerisch. «Das wird auch für die Besucher eine sehr spannende Zeit.»

Bis dahin ist Klein-Kalaya der Star des Himmapan-Elefantenparks. Leckerlisuchen ist ihr langweilig geworden. Sie trampelt zum kleinen See und prustet mit Wasser herum. Die Mama ruft. Schnell zurück, vielleicht gibt es ja etwas Neues zu lernen. Töröööö!

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Zuwachs Neu eingezogen sind in diesem Jahr ein ­Gepard und eine Kolonie Humboldt-Pinguine.

  • Besondere Erlebnisse ­Elefantenanlage 
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  • Elefantenfütterungen
  • Elefantentagwache
  • «Elefanten Special» mit ­Franco Knie
  • Revierbegleitungen
  • Wiegen von Elefanten (Waag mit Display)

Öffnungszeiten Zoo
9 bis 18 Uhr

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