Darum gehts
- Schweizer Flüsse bieten vielfältige Böötli-Routen für jeden Geschmack
- Sicherheit ist wichtig: Schwimmwesten tragen und Alkohol vermeiden
- 8 empfohlene Routen mit Längen von 2 bis 5 Stunden
Wenn die Hitze flimmert und der Asphalt brennt, gibt es kaum etwas Besseres als einen Tag auf dem Wasser. Gummiboot, Picknickdecke, Schwimmweste – und los gehts! Die Schweiz bietet dafür einige der schönsten Flusslandschaften Europas. Egal ob ruhig und gemächlich oder wild und abenteuerlich – hier findest du garantiert deine Lieblingsroute. Also: rein ins Wasser, Sonne ins Gesicht und einfach mal treiben lassen:
Aare – Klassiker mit Alpenblick
Die Fahrt von Thun bis ins Marzili-Bad in Bern gehört nicht ohne Grund zu den beliebtesten Böötli-Routen der Schweiz. Der Fluss windet sich rund 27 Kilometer durch sattgrüne Landschaften, vorbei an Sandstränden, Felswänden und mit Blick auf die Berner Alpen. Wer mag, kann auch erst bei Uttigen starten – dort ist der Einstieg besonders einfach. Achtung: Die «Uttiger Welle» sorgt für etwas Nervenkitzel.
Dauer: ca. 3–4 Stunden
Einstieg: Thun-Schwäbis, Regiebrücke
Ausstieg: Bern Marzili
Hinweis: Stromschnellen, Totholz und viele andere Böötli – also bitte nüchtern und ohne Kinder!
Reuss – vom Freiamt in die Naturidylle
Diese Route punktet mit Abwechslung: kleine Stromschnellen, ruhige Passagen, ein Blick aufs Kloster Gnadenthal und das mittelalterliche Mellingen. Zwischen Bremgarten und Gebenstorf gleitest du fast fünf Stunden durch eine echte Flussperle. Beim Einwassern ist gerade eine Baustelle, weitere Infos gibts hier.
Dauer: ca. 4–5 Stunden
Einstieg: Bremgarten, hinter der Reussbrücke
Ausstieg: Gebenstorf, Reussbädli
Hinweis: Das Honeggerwehr nach Bremgarten ist gefährlich – hier nur mit Vorsicht starten.
Rhein – Mittelalter trifft Natur
Die Strecke von Stein am Rhein nach Schaffhausen ist wie ein Mini-Urlaub: historische Städte, Rebberge, Wälder, Burgen – und das alles vom Boot aus. Ideal für alle, die es etwas gemächlicher mögen.
Dauer: ca. 3,5–4 Stunden
Einstieg: Stein am Rhein, Rheinbrücke oder Hafen
Ausstieg: Schaffhausen, Salzstadel
Hinweis: Kursschiffe und Wiffen nicht unterschätzen – am besten in Ufernähe bleiben.
Limmat – Stadtflair mit S-Bahn-Anschuss
Von Zürich bis nach Dietikon ist die Limmat eine gut besuchte Klassiker-Route – du bist gute 2 bis 2,5 Stunden ganz entspannt unterwegs, nachdem du zu Anfang das Wehr in Zürich umgangen hast (kleine Aufregung!). Wer noch mehr Ruhe will, fährt nach dem regulären Ausstieg in Glanzenberg (unweit der S-Bahn) weiter bis Killwangen-Spreitenbach. Dort wird es grün, still und besonders idyllisch.
Dauer: 2–3 Stunden
Einstieg: Zürich, z. B. Platzspitz
Ausstieg: Dietikon oder weiter bis Killwangen
Hinweis: Vielbefahrene Strecke, aber landschaftlich wunderschön.
Ticino – Südliches Flair unter Palmen
Ab Bellinzona zeigt sich das Tessin von seiner entspannten Seite. Der Ticino schlängelt sich vorbei an üppig grünen Ufern, grossen Steinen im Wasser und mit Bergkulisse bis nach Magadino am Lago Maggiore. Toller und eigentlich einziger Strand der Strecke: bei Giubiasco – perfekt für eine Siesta und das Picknick im Schatten.
Dauer: 2,5–4 Stunden
Einstieg: Bellinzona, Via Giuseppe Lepori
Ausstieg: Magadino, Lido
Hinweis: Einige Felsen im Wasser, aber sonst ruhig und einfach.
Thur – Kurvig, wild, wunderbar
Die Thur bietet Abenteuer pur! Zwischen Gütighausen und Andelfingen erwarten dich einfache Schwallstrecken, glasklares Wasser und viel Action. Ideal für alle, die ein bisschen mehr Adrenalin beim Böötli suchen.
Dauer: ca. 3 Stunden
Einstieg: Gütighausen, Kiesbank bei der Brücke
Ausstieg: Andelfingen, Holzbrücke
Hinweis: Wildbach-Charakter mit Strömung – für geübte Böötler:innen.
Linth – Der stille Geheimtipp
Gerade, ruhig, entspannt – die Linth von Giessen nach Schmerikon ist perfekt für gemütliche Halbtagestouren oder den Feierabend. Am Ende erwartet dich der Zürichsee – ein traumhafter Abschluss.
Dauer: ca. 2–2,5 Stunden
Einstieg: Giessen, 100 m nach der Brücke
Ausstieg: Schmerikon, Schlipf am Hafen
Hinweis: Keine Gefahrenstellen – ideal für Einsteiger:innen.
Rhone – Urbanes Böötle in Genf
Wer in der Romandie böötlen will, findet in Genf eine besonders hübsche Strecke: Zwischen Pont Sous-Terre und Le Lignon paddelst du durch Stadt, Natur und, falls du zu Anfang magst, vorbei am berühmten Jet d’Eau. Eine kurze, aber lohnenswerte Tour mit städtischem Charme.
Dauer: 2–3 Stunden
Einstieg: Genf, hinter Pont Sous-Terre (oder auf dem See)
Ausstieg: Le Lignon, beim Viadukt
Hinweis: Werktags auf grosse Frachtschiffe achten.
Sicher durchs Wasser – so geht’s
Egal ob auf der Aare, Thur oder Rhone: Sicherheit ist beim Böötlen das A und O.
Diese Tipps solltest du beachten:
- Schwimmwesten sind Pflicht, besonders bei Kindern und auf wilden Strecken.
- Alkohol im Boot? Lieber nicht! Ein kühles alkoholfreies Bier ist die bessere Wahl.
- Wetter beobachten: Bei Gewitter oder starker Strömung besser verschieben.
- Nie ohne Planung: Vorher über Ein- und Ausstiege, Gefahren und Streckenverlauf informieren.
- Sonnenschutz nicht vergessen: Sonnenhut, UV-Kleidung und Sonnencreme gehören ins Gepäck.
- Respektiere Natur & Mitmenschen: Kein Müll, keine laute Musik, keine waghalsigen Manöver
Detaillierte Sicherheitstipps findest du auch auf dieser Seite.
Ob wild auf der Thur oder entspannt auf der Linth – Böötlen in der Schweiz ist vielseitig, naturnah und einfach herrlich. Mit dem richtigen Team, etwas Vorbereitung und einer guten Portion Abenteuerlust wird deine Tour garantiert ein Highlight des Sommers.