Ein Höhencoach ordnet ein
Wanderfreude statt Panik auf dem Berggipfel

Beim Wandern geht es hoch hinaus. Für Personen mit Höhenangst ist genau dies ein Problem. Dennoch lassen sich Wandern und die Furcht vor Höhe kombinieren. Im Interview mit Blick ordnet Höhencoach David Elsasser (48) ein.
Publiziert: 17.07.2025 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2025 um 13:27 Uhr
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Wandern gehört in der Schweiz zu einer der beliebtesten Sportarten.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Höhenangst betrifft viele Menschen, kann aber überwunden werden
  • Kognitive Verhaltenstherapie und Pendeln helfen bei der Bewältigung der Angst
  • Rund 400’000 Schweizerinnen und Schweizer leiden unter Höhenangst
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nikolina PanticProjektmanagerin

Der Blick auf ein majestätisches Bergpanorama raubt vielen den Atem – aber nicht vor Staunen, sondern vor Angst. Denn für bis zu fünf Prozent der Weltbevölkerung, die laut Universität Würzburg unter Höhenangst leiden, wird dieser Anblick zum Albtraum.

Auch in der wanderbegeisterten Schweiz ist die Furcht vor der Höhe weitverbreitet. «Rund 400’000 Schweizerinnen und Schweizer leiden unter Höhenangst», sagt Höhencoach David Elsasser. Im Gespräch mit dem 48-Jährigen wird schnell klar, dass seine Berufung Herzenssache ist. Er bezeichnet sich selbst als «Empiriker», einen Experten aus eigener Erfahrung: «Ich hatte früher selbst sehr stark unter Höhenangst gelitten und konnte diese erfolgreich verlernen», erklärt er. Heute zählen das Klettern und Besteigen von Viertausendern zu seinen Hobbys.

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Der Ursprung der Angst

Höhenangst ist überwindbar, selbst für passionierte Wanderer. Dafür muss man sie zuerst verstehen. «Niemand wird mit Höhenangst geboren. Mehrheitlich wird Höhenangst in der Kindheit erlernt», führt der Höhencoach aus. Ein häufiger Auslöser sei beispielsweise ein übervorsichtiger Erziehungsstil. «Wir alle haben einen Respekt vor Höhe, denn Angst bedeutet Schutz. Das ist beim Wandern besonders wichtig», ergänzt der Experte.

Es ist eine Gratwanderung zwischen gesundem Respekt vor Höhe und echter Höhenangst. «Von Höhenangst spricht man, wenn die Angst im Verhältnis zur tatsächlichen Situation übertrieben ist», präzisiert Elsasser. So trete sie etwa beim Stehen in einem gesicherten Ort ein: «Man ist auf einem Turm, der ein Geländer hat. Trotzdem hat man das Gefühl, dass man gleich herunterstürzt. Dann spricht man von Höhenangst.» 

Sich der Angst stellen als Therapie

Um die Angst vor dem Gipfel zu bezwingen, gibt es laut dem Höhencoach von Hypnose bis hin zur virtuellen Realität viele Ansätze. «Wir setzen auf das Modell der sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie, das heisst, man stellt sich bewusst der eigenen Angst und stellt fest, dass sie meist unbegründet war», beschreibt Elsasser. Diese Methode habe nachgewiesenermassen die höchste Erfolgsquote bei Phobien. Ein Training beim Höhencoach läuft wie folgt ab: «Zuerst vermitteln wir, wie Angst überhaupt entsteht und wie man sie verlernen kann. Danach begeben wir uns in eine reale Angstsituation und üben dies.»

Befindet man sich auf einer Wanderung und bekommt es mit der Angst zu tun, rät Elsasser, sich hinzusetzen, das löst schon ganz viel Druck. «Wenn jemand bei der Wanderung dabei ist, sollte man die Begleitung über die Angst informieren», fügt er hinzu. Auch das bewusste Beschreiben der Umgebung helfe, die Gedanken von der Angst abzulenken. Zudem sei das sogenannte Pendeln ein effektives Werkzeug bei Höhenangst: «Beim Pendeln gehen wir ein paar Schritte zurück, wiederholen den Weg – er wird vertrauter, das Angstlevel sinkt, und wir sind bereit für den nächsten Schritt», erklärt der Höhencoach.

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Zwischen Wissenschaft und Coaching

David Elsasser ist Coach, ein nicht geschützter Berufsbegriff in der Schweiz. Sein Angebot ist somit keine Therapie im klassischen Sinne: «Bei spezifischen Phobien geht man oft zu einem Psychologen, der rät, sich der Angst zu stellen. Diese gehen jedoch selten mit den Betroffenen raus aus ihrer Praxis auf den Berg. Und diese Brücke schlagen wir», erklärt Elsasser. Trotzdem kommt die Wissenschaft nicht zu kurz, denn die Methoden Elsassers werden von Spezialistinnen und Spezialisten, sogenannten Peers, von verschiedenen Universitäten geprüft. 

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