Coffee-Party oder Kitchen Rave?
Wenn die Party in die Küche zieht

Die Clubs werden immer leerer. Neu wird in Wohnzimmern, Cafés und Küchen gefeiert – zumindest bei der Generation Z und den jungen Millennials. Besucht werden vermehrt intime, kreative Events: Willkommen bei den Kitchen Raves und Cafépartys!
Publiziert: 25.04.2025 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2025 um 07:14 Uhr
Gefeiert wird lieber ohne Dröhnung – dafür mit besseren Gesprächen.
Foto: pixabay

Darum gehts

  • Kitchen Raves: Neue Partykultur in Küchen und Cafés gewinnt an Beliebtheit
  • Der Trend kombiniert Musik, Essen und Gemeinschaft in entspannter Atmosphäre
  • In Zürich finden regelmässig Café-Raves am Tessinerplatz statt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gunda BosselSEO Redaktorin

Die klassische Clubnacht hat ausgedient – zumindest für immer mehr junge Leute. Hohe Eintrittspreise, überfüllte Tanzflächen und dröhnende Lautsprecher sind nicht mehr der Inbegriff einer guten Party. Stattdessen suchen die Feierfreudigen zunehmend nach Alternativen: in Wohnzimmern, Pop-up-Cafés, Restaurants oder Küchen. Die neue Generation der Raves ist leiser, kleiner, kreativer – und lässt sich nicht in die gewohnten Muster zwängen.

Was ist ein Kitchen Rave?

Stell dir vor: Du bist auf einer Party, aber statt in einem lauten Club stehst du in einer Küche. Und statt dich mit einem Drink in der Hand durch Menschenmengen zu drängen, geniesst du kulinarische Leckerbissen, tanzt und hörst Musik, die im besten Fall genauso kreativ ist wie das Menü. Kitchen Raves oder Coffee Partys sind eine Mischung aus Clubatmosphäre und kulinarischem Erlebnis – die Musik legt ein DJ auf, während die Gerüche von frisch gebackenem Brot, Kaffee oder gebratenem Gemüse durch den Raum ziehen. Hier wird nicht nur gefeiert, sondern auch genossen und miteinander geteilt.

Woher kommt der Trend?

Das Konzept kommt ursprünglich aus kreativen Metropolen wie Mumbai (Indien), London und Los Angeles (USA), wo junge Menschen nach Alternativen zur traditionellen Clubszene suchten. Inzwischen entstehen mehr und mehr auch spontane Café-Raves, an denen sich und seinen Matcha Latte unverhofft an einer Party wiederfindet. Oft gehts dabei schon vormittags los.

Auch die Schweiz definiert das Feiern neu

Auch in der Schweiz ist der Trend längst angekommen. In Zürich etwa finden an diversen Locations regelmässig Café-Raves statt, bei denen sich Kunst, Musik und guter Kaffee vereinen. Am Tessinerplatz in Zürich finden Pop-up-Events statt, bei denen DJs inmitten von Kunstinstallationen und feinen Kaffeekreationen auflegen. Das Kafi Dihei in Zürich veranstaltet gelegentlich intime Musikabende, die an ein Wohnzimmerkonzert erinnern – und im Café Europa legen wöchentlich Resident DJs auf und es wird gegessen und getanzt. 

Warum dieser neue Partystil so ankommt

Der klassische Club verliert für viele an Reiz. Statt lauter Bässe und überfüllter Tanzflächen sehnen sich viele nach kleineren, persönlicheren Events, bei denen man auch mal wieder miteinander sprechen kann, ohne sich anschreien zu müssen. Der Reiz dieser neuen Partys liegt in der Authentizität: Du kannst dich als Teil einer kreativen Community fühlen und musst nicht in vorgegebene Partyrollen schlüpfen. Es geht nicht nur um das Feiern des Moments, sondern auch um das Teilen von Erlebnissen – ob beim gemeinsamen Essen oder beim Austausch über Musik und Kunst.

Feiern ohne Dröhnung

Darüber hinaus sind die Partys am Tag gleichzeitig auch «Sober-friendly»-Events, bei denen Alkohol keine grosse Rolle spielt. Hier steht das Erleben im Vordergrund, und gefeiert werden kann auch bei einem Cappuccino. Das Konzept kommt besonders bei denjenigen gut an, die nach einer sinnvollen und positiven Erfahrung suchen, ohne in alte Partygewohnheiten (zurück) zu fallen.

Wohin führt die Reise?

Die Zukunft des Feierns liegt in kleinen, durchdachten Events, bei denen die Nähe und das gemeinsame Erleben im Mittelpunkt stehen. Der Trend zeigt, dass es nicht immer laute Musik und grosse Menschenmengen braucht, um eine unvergessliche Nacht zu erleben. Im Gegenteil: Weniger Lärm und mehr Atmosphäre sorgen für intensivere Erlebnisse und bringen die Gäste näher zusammen. Und wer weiss, vielleicht beginnt die nächste gute Party ja bei einem Flat White im Café?

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