Lenovo Yoga Book im Test
Was taugt der erste Laptop mit Touch-Tastatur?

Lenovo packt ins Yoga Book ziemlich viele innovative Features rein. Es hat eine Touchoberfläche als Tastatur, ist ultra-portabel und hat erst noch einen digitalen Stift. Ist das zu viel des Guten?
Publiziert: 19.01.2017 um 10:38 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:24 Uhr
Das Lenovo Yoga Book ist ultrakompakt, wirkt aber sehr stabil.
Lorenz Keller

Nur um des Showeffekts willen? Oder einfach weil sie es können? Warum nur baut Lenovo ins Yoga Book eine digitale Tastatur ein, fragt man sich im ersten Moment. Sobald man das Gadget auspackt und in den Händen hält, weiss man es.

Das Yoga Book ist mit 700 Gramm zwar kein Leichtgewicht, aber so dünn wie ein Smartphone und so kompakt wie ein 10-Zoll-Tablet. Und es sieht richtig futuristisch und hochwertig aus.

Das Lenovo Yoga Book hat eine Touchfläche als Tastatur

Zwei schwarze Flächen, zusammengehalten von einem Metallscharnier, das an Uhrenbänder erinnert. Wow! Mit dem Yoga Book erregt man Aufsehen. Vor allem, wenn man es wie ein Notebook aufklappt und statt einer physischen Tastatur auf der Touchfläche virtuelle Keys eingeblendet werden.

Keine echte Tastatur: die Tasten und das zu kleine Touchpad unten sind nur eingeblendet.

Das sieht nach Science-Fiction aus – aber ist es auch praktisch? Der BLICK-Test hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Klar, das Gerät mit 10,1-Zoll-Bildschirm hat weniger Platz für Tasten als ein klassisches Notebook. Aber auch im Vergleich zu einem Tablet mit Bluetooth-Tastatur weist das Yoga Book Nachteile auf.

Auch wenn man übt, wird man nie so schnell tippen wie mit einer echten Tastatur. Die virtuellen Tasten geben zwar Rückmeldung. Schreiben, ohne auf die Position der Finger zu schauen, ist aber schwierig. Es funktioniert besser als direkt auf einem Tablet-Touchscreen, aber nicht so gut, wie es sich Vieltipper wünschen würden.

Dank Uhren-Scharnier lässt sich das Yoga Book rundherum drehen und zusammenklappen.

Was taugt der Stift des Lenovo Yoga Book?

Dafür lässt sich die Touchoberfläche auch mit einem Stift benutzen – und das gleich auf drei Arten. So kann man mit dem mitgelieferten Pen direkt auf den Touchscreen tippen und zeichnen. Das funktioniert auch direkt auf der Touch-Tastatur, die man mit einem Klick zur Zeichenfläche umfunktioniert.

Besonders raffiniert: Lenovo legt auch gleich ein magnetisches Notizbuch in der Grösse des Yoga Book bei. Das lässt sich auf die Tastaturfläche pappen. Nun einfach die Mine im Stift wechseln, schon kann man auf dem Block zeichnen oder schreiben und hat danach eine digitale und eine analoge Version der Zeichnungen oder Skizzen.

Notizblock auf die Touchtastatur legen, mit dem Stift schreiben – schon hat man seine Notizen auch digital.

Alles ist inklusive. Auch sonst ist der Mix aus Tablet und Laptop gut ausgestattet. Herausragend ist etwa der 8500 mAh grosse Akku, der zu einer Laufzeit von weit über 10 Stunden führt. Im Test konnten wir einen ganzen Tag ohne Zugang zum Stromnetz arbeiten. 

Auch das 10,1-Zoll-Display mit 1920 auf 1200 Pixeln überzeugt mit viel Kontrast und guter Helligkeit. Ebenso ist das Spiegeln nicht extrem stark. Natürlich ist die Fläche für die Touchbedienung mit Windows 10 je nach Programm etwas eng, aber man hat ja noch ein virtuelles Trackpad unterhalb der Tastatur. Schade ist allerdings auch hier, dass dieses Feld recht klein ist.

Das Yoga Book ist ausgerüstet wie ein Smartphone

Ein SIM-Karten-Steckplatz für mobiles Internet ist genauso an Bord wie ein Speicherkarten-Slot, um die knappen 64 GB Speicher bis zu 128 GB aufzurüsten. Der Intel X5 Prozessor ist sparsam, trotz 4 GB RAM aber nicht wahnsinnig schnell. Für normale Office-Anwendungen reicht das locker.

Man kann auch direkt mit dem Stift auf dem Schirm oder unten auf der Touchfläche zeichnen.

Gleich zwei Kameras hat Lenovo eingebaut. Eine 8-MP-Frontkamera und eine 2 MP auf der Vorderseite für Videotelefonie. Dank GPS und diversen Sensoren kann man das Book etwa auch als Riesen-Navi nutzen – wie ein Smartphone halt. Leider sind auch die Anschlüsse knapp wie bei einem Handy.

Ein HDMI als Bilschirm- und Video-Ausgang, zudem ein Kopfhörer-Anschluss, daneben nur noch ein alter USB-2.0-Port. Darüber wird auch gleich aufgeladen – und das eher im Schneckentempo.

Unser Fazit: 699 Franken kostet das Yoga Book mit Windows 10 direkt bei Lenovo. Ein sehr fairer Preis für ein extrem portables, aber auch spezielles Notebook. Wer mit der Tastatur klarkommt, erhält ein futuristisches Konzept, das viele coole Features bietet.

Das kann die neue Super-App von Amazon
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?