Display des LG G6 auf den zweiten Blick beeindruckend
LG war der erste Hersteller, der im Februar am Mobile World Congress in Barcelona das neue Bildschirmformat 18:9 (oder 2:1) vorgestellt hat. Also ein im Vergleich zum üblichen 16:9 etwas längeres Display, das ermöglicht, bei gleicher Gehäusegrösse mehr Screenfläche einzubauen. 5,7 Zoll sind es beim LG G6, das Gehäuse ist aber spürbar kleiner als bei den meisten 5,5-Zoll-Modellen.
Nachdem nun auch Samsung beim Galaxy S8 auf 18:9 setzt und Apple eventuell nachzieht, dürfte LG durchaus aufs richtige Format gesetzt haben. Trotzdem wirkt das G6 auf den ersten Blick sehr unspektakulär, gerade im Gegensatz zum fast zeitgleich auf den Markt kommenden S8.
Die Feinheiten lernt man dann im Alltag schätzen, etwa den mit 2880 auf 1440 Pixel auflösenden, sehr scharfen, klaren und leuchtenden Bildschirm. Der hat zwar nur noch dünne Ränder, aber die sind nicht da. So löst man aus Versehen sicher nichts aus dem Touchscreen aus.
Design und Ergonomie sind fast perfekt
Statt auf Knalleffekte setzt LG auf Alltagstauglichkeit. Das G6 ist nicht ultradünn, liegt dafür angenehm in der Hand. Die Verarbeitung des Metallgehäuses wirkt erstklassig. Auch wenn die Rückseite ganz schön glatt ist, rutscht das Smartphone dank kantigem Gehäuse nicht aus der Hand.
Der schnelle Fingerabdruckscanner liegt gut erreichbar auf der Rückseite. Auch liess sich der 5,7-Zöller im BLICK-Test meist einhändig bedienen. Einzige Eingewöhnung für Umsteiger dürfte sein, dass auch der Knopf zum Ein- und Ausschalten hinten ist – kombiniert mit dem Scanner.
LG nutzt das neue Format innovativ
Alle Hersteller, die aufs neue 18:9 setzen, haben dieselben Probleme. Viele Apps sind noch nicht darauf eingestellt, Youtube-Videos haben meist Balken auf der Seite. Auch wenn sich das Kinoformat bald durchsetzen wird, dauert es einige Zeit, bis Netflix, Youtube-Producer und App-Programmierer auf 18:9 umstellen.
LG verkürzt die Wartezeit mit gelungenen Innovationen. So ist etwa bei der Kamera standardmässig 18:9 eingestellt (was man natürlich verändern kann). Die Fotos werden so etwas breiter oder höher, sehen auf dem Display aber richtig gut aus. Als Option gibts auch die Möglichkeit, im Quadrat zu fotografieren, etwa für Instagram. Hier sieht man oben den Sucher, unten gleich das Resultat, das man mit einem Klick löschen oder in Social Media teilen kann.
Gelungen auch die Möglichkeit, zwei Apps in quadratischen Fenstern über- oder nebeneinander zu nutzen. So ist wirklich Multitasking möglich, da man verzögerungsfrei zwischen den zwei Bereichen hin- und herspringen kann.
Die Dual-Cam des LG G6 bietet Alternativen
LG setzt wie viele andere Hersteller auf eine Dual-Cam, allerdings mit einem ganz eigenen Konzept. So schiesst die erste 13-Megapixel-Linse ganz normale Bilder, die zweite 125-Grad-Weitwinkelbilder. Gerade bei Landschaften und erst noch im Breitformat sieht das richtig gut aus.
Die Bildqualität ist sehr gut, der Fokus schnell, auch wenn man zwischen den Linsen hin- und herwechselt. Allerdings gibt es sicher einige Konkurrenten, die bei schlechten Lichtverhältnissen bessere Bilder schiessen.
Auch die 5-Megapixel-Frontkamera hat eine Weitwinkelfunktion, was etwa bei Gruppenselfies sehr praktisch ist. Schade, muss man erst die Verschönerungsfilter ausschalten, und auch danach wirkt das Bild noch recht künstlich. Bei schlechtem Licht tritt schnell mal Bildrauschen auf.
Umstrittenes Konzept bei der Technik
LG verzichtet darauf, das G6 auf Höchstleistung zu trimmen. Der Snapdragon 821 mit 4 GB Arbeitsspeicher ist der Top-Prozessor aus dem letzten Jahr. Der Nachfolger ist schneller und sparsamer, aber LG hätte wohl mit dem Release zuwarten müssen, um den zu bekommen. Auch 32 GB Speicher können heute nicht mehr begeistern. Aber diese lassen sich mit Karten bis 2 TB erweitern. Und im Alltag reicht die Power gut aus.
Aber eben, manche Käufer würden sich wohl zum Preis der Topklasse auch überall Toptechnik wünschen. Immerhin hat LG sonst keine Rückschritte gemacht: Das G6 ist gemäss IP68-Standard wasser- und staubresistent. Zudem haben die Koreaner speziellen Wert darauf gelegt, keine Hitzeentwicklung zuzulassen.
Der Akku hält immer einen Tag
Beim erfolglosen Vorgänger war die Batterie noch austauschbar. Aber offensichtlich wünschen sich die Käufer doch lieber perfektes Design und verzichten auf dieses Extra. LG setzt nun auf einen fix eingebauten 3300-mAh-Akku. Der hielt im Test immer einen Tag, auch wenn man viel Videos schaut und Fotos schiesst. Mehr kann man heute einfach nicht erwarten.
Wir verlosen drei LG G6
Im Handel kostet das Flaggschiff in Schwarz, Platin oder Weiss 749 Franken. Sicher nicht gerade ein günstiger Preis. Darum lohnt es sich vielleicht, einen Blick auf die Aktion von LG und Digitec.ch zu werfen. Wer sein altes Smartphone zurückgibt, erhält eine 200-Franken-Gutschrift. Zudem wird der Erlös aus dem alten Gerät der Stiftung Theodora gespendet.
Ganz gratis gibts das LG G6 am Dienstag um 18 Uhr bei uns. Wir verlosen in den Facebook-Channels von BLICK und Blick am Abend drei Stück. Einfach einen Kommentar oder eine Frage im Livestream hinterlassen. Wir zeigen dort das LG G6 mit allen Stärken und Schwächen, beantworten Fragen und verlosen die Smartphones.