Für Calatrava war der Bau des Bahnhofs Stadelhofen im Jahr 1990 ein Durchbruch: Insgesamt hat er seither weltweit sieben Bahnhöfe gebaut, darunter auch die U-Bahn-Station am Ground Zero in New York.
Nun kehrt Calatrava, der im Zürcher Seefeld wohnt, zum Bahnhof Stadelhofen zurück: Für den Versicherungskonzern AXA Winterthur und die Stadt Zürich hat er ein Geschäftshaus mit Velostation an der Kreuzbühlstrasse entworfen.
Besserer Zugang zum Bahnhof
Der Neubau mit Lamellen aus Glas und Stahl und einem grünen Dach nimmt dabei die Sprache des Bahnhofs Stadelhofen auf der Perronseite wieder auf. Mit einem kleineren Grundriss als beim heutigen Gebäude geht es gegen oben in die Weite. Damit wird der Zugang zum Bahnhof verbessert.
Alle Beteiligten - Stadt, AXA Winterthur und Architekt Calatrava -, aber auch die SBB betonten bei der Vorstellung des Projekts am Freitag die Win-Win-Situation: Der Raum werde mit dem Projekt städtebaulich wie auch architektonisch aufgewertet.
Bewachte Parkplätze für Velos – gegen Bares
In den beiden Untergeschossen des Gebäudes soll eine bewachte und kostenpflichtige Velostation mit rund 1000 Plätzen untergebracht werden, die auch einen direkten Zugang zur Bahnhofspassage bieten wird. Das Erdgeschoss und die vier Obergeschosse sollen kommerziell sowie für Büros genutzt werden.
Die Stadt Zürich erfüllt mit der Velostation eine Forderung aus dem Parlament. Vor genau zehn Jahren hatten Daniel Leupi (Grüne) und André Odermatt (SP) - damals im Gemeinderat, heute beide im Stadtrat - in einem Vorstoss eine Velostation für den Bahnhof Stadelhofen verlangt.
«Desolate Abstellsituation»
Die Velosituation am Bahnhof Stadelhofen hat sich seither nicht verbessert: Die Abstellsituation sei desolat, sagte Hochbauvorsteher Odermatt vor den Medien. Sie habe ein inakzeptables Ausmass angenommen.
Die Stadt Zürich prüfte erfolglos verschiedenste Lösungen rund um den Bahnhof Stadelhofen für eine Velostation. Sie verknüpfte deshalb den Neubau an der Kreuzbühlstrasse mit der Bedingung für eine solche.
Mit dieser Auflage entliessen sie das Haus zum Falken mit dem Café Mandarin, dessen Wirte übrigens Ende 2017 in Pension gehen, aus dem Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung.
Velostation kostet 10 Millionen Franken
Die Stadt Zürich erhält durch den Mehrwertausgleich 1,55 Millionen Franken von der AXA Winterthur. Das Geld soll für die Velostation eingesetzt werden, die auf total 10 Millionen Franken veranschlagt ist.
Geht alles nach Plan, soll das Gebäude 2020 fertig gebaut sein. Nächste Woche fängt die öffentliche Planauflage für den privaten Gestaltungsplan an. Im nächsten Jahr soll der Gemeinderat diesen dann behandeln. Die AXA Winterthur will 46 Millionen Franken investieren, wie Ernst Schaufelberger von AXA Winterthur sagte.