Darum gehts
- Buch über Herausforderungen und Selbstfindung in den Zwanzigern
- Quarterlife-Crisis als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung und Neuorientierung sehen
- Behandelte Themen: Umbruch, Fehler, Selbstfindung, Beziehungen und psychische Gesundheit
Soll ich mich noch mal durch ein drei Jahre dauerndes Studium quälen? Soll ich reisen? Soll ich erfüllt leben oder wenigstens genug verdienen, um im Supermarkt nicht auf Preise schauen zu müssen? Warum denke ich immer noch an diese Situationship zurück, die nie so richtig war – aber irgendwie trotzdem wehgetan hat? Und warum fühlt sich alles ständig so unfertig an?
Wenn du solche Fragen kennst, bist du nicht allein. Willkommen in deinen Zwanzigern – dieser verwirrenden Übergangsphase, in der alles gleichzeitig möglich scheint und trotzdem nichts wirklich sicher ist. Willkommen in der Zeit, in der man sich fragt, ob man «genug» ist, ob man überhaupt jemand ist – oder einfach nur auf der Suche nach dem, was wirklich zu einem passt.
Jemma Sbeg (25), Mental-Health-Expertin und Host des erfolgreichen Podcasts «The Psychology of your 20s», kennt das Gefühl. Sie steckt selbst mittendrin im Struggle – zwischen Studium, Selbstfindung, Karrieredruck und der Frage, was das eigentlich alles soll. In ihrem Buch «Person in Progress» spricht sie über genau diese Unsicherheiten – ehrlich, einfühlsam und wissenschaftlich fundiert. Wie eine gute Freundin nimmt sie dich dabei an die Hand: nicht mit perfekten Lösungen, sondern mit Tools, die dir helfen können, Schritt für Schritt deinen eigenen Weg zu finden.
Hier kommt dein Leitfaden für das Jahrzehnt, auf das dich irgendwie niemand wirklich vorbereitet hat – mit Fragen, die du dir stellst, und Antworten, die du brauchen könntest.
Quarterlife-Crisis – oder vielleicht einfach: Umbruch mit Potenzial
Struggle: Es fühlt sich oft an, als müsste man mit Mitte 20 schon wissen, wohin das Leben geht – während man gleichzeitig noch herausfindet, wer man eigentlich ist. Der Druck, alles richtig zu machen, kann einen ganz schön lähmen. Vor allem, wenn man ständig das Gefühl hat, andere seien weiter.
Tipp: Betrachte die Quarterlife-Crisis nicht als Krise, sondern als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung und Neuorientierung. Du darfst dir erlauben, nicht sofort alle Antworten zu haben – und Unsicherheit als Teil des Prozesses anzunehmen.
Übung: Manchmal reicht es, einen kleinen Impuls zu setzen, um sich wieder handlungsfähig zu fühlen. Überleg dir: Welche Sache in deinem Leben fühlt sich gerade überholt, leer oder zu eng an? Genau da kannst du ansetzen.
Arbeit und Karriere: Vielleicht ist es Zeit für eine neue Herausforderung oder ein Projekt, das dir wirklich am Herzen liegt.
Routinen: Kleine Umstellungen im Alltag – etwa mehr Offlinezeit oder ein fixer Moment nur für dich.
Umgebung: Manchmal hilft es schon, Dinge umzustellen, auszumisten oder neue Orte zu erkunden.
Beziehungen: Gibt es Verbindungen, die du vertiefen möchtest?
Fehler machen – und trotzdem okay sein
Struggle: Fehler passieren – klar. Aber trotzdem fühlt sich jeder einzelne oft wie ein Rückschlag an. Man denkt zu viel nach, ärgert sich, will es nächstes Mal besser machen. Und dabei vergisst man manchmal, dass genau das dazugehört: Fehler machen und daraus lernen.
Tipp: Sieh Fehler als etwas Wertvolles. Sie sind unvermeidlich – und vor allem: menschlich. Je mehr du lernst, sie nicht als persönlichen Mangel zu sehen, sondern als Teil deines Wachstums, desto freier kannst du dich entwickeln.
Übung: Wenn dir ein Fehler passiert, schreib auf:
Welche Art von Fehler war es? (z. B. aus Arroganz, aus Impulsivität, aus Unachtsamkeit?)
Wie stark war der Fehler – klein, mittel oder gross?
Was genau kannst du daraus lernen – ganz konkret?
Stell dir vor, eine gute Freundin hätte denselben Fehler gemacht. Was würdest du ihr sagen? Wahrscheinlich wärst du empathisch und aufbauend.
Selbstfindung und Authentizität
Struggle: In einer Welt voller Vergleiche und Erwartungen ist es gar nicht so leicht, bei sich selbst zu bleiben. Oft merkt man erst im Nachhinein, dass man sich angepasst hat – an Situationen, Rollenbilder, an Menschen, an Dinge, die eigentlich nicht zu einem passen.
Tipp: Löse dich bewusst von gesellschaftlichen Erwartungen und hör mehr auf deine eigene Stimme. Deine Werte, Wünsche und Grenzen dürfen klarer werden – nicht für andere, sondern für dich selbst.
Übung: Mache eine Wertereflexion:
Was ist dir im Leben wirklich wichtig (z. B. Ehrlichkeit, Freiheit, Kreativität)? Wann fühlst du dich echt, frei, lebendig?
Vergleiche diese Werte mit deinem aktuellen Alltag – wo stimmen sie überein, wo nicht?
Plane eine kleine Veränderung, die dich mehr zu dir selbst bringt.
Beziehungen und Bindungsstile – dich selbst besser verstehen, um dich anders zu verbinden
Struggle: Beziehungen können herausfordern, egal ob in Freundschaften, innerhalb der Familie oder in der Liebe. Manchmal ist man zu nah dran, manchmal zieht man sich zurück. Und plötzlich erkennt man Muster, die sich wiederholen – ohne genau zu wissen, woher sie kommen.
Tipp: Manche Beziehungsmuster wiederholen sich – und dies oft, ohne dass man es direkt merkt. Wenn du dir deinen eigenen Bindungsstil anschaust, kannst du anfangen, bewusster damit umzugehen. Und ja: Auch Zeiten ohne Beziehung sind wertvoll. Manchmal findet man da am meisten über sich selbst heraus.
Übung: Erstelle eine Liste typischer Verhaltensweisen, die du in Beziehungen immer wieder zeigst (z. B. Nähe suchen, schnell Distanz schaffen).
Wie fühlst du dich in diesen Beziehungen – sicher, unsicher, abhängig?
Gibt es wiederkehrende Muster (z. B. klammern, flüchten, ständig Harmonie wahren)?
Recherchiere deinen Bindungsstil.
Überlege dir ein Ziel, wie du beispielsweise in Konflikten bewusster kommunizieren könntest.
Psychische Gesundheit
Struggle: Es muss nicht immer der grosse Zusammenbruch sein – manchmal ist es einfach dieses diffuse Gefühl von «zu viel». Ein bisschen zu viel Stress, ein bisschen zu viel Alleinsein, ein bisschen zu wenig Energie. Und ehe man sich versieht, schleppt man das alles mit sich herum.
Tipp: Einsamkeit und emotionale Tiefs sind oft Hinweise darauf, dass etwas in dir Aufmerksamkeit braucht. Du musst dich nicht sofort «reparieren» – manchmal reicht es, präsent zu bleiben und ehrlich mit dir selbst zu sein.
Übung: Liste deine persönlichen Stressoren auf (z. B. Jobdruck, soziale Verpflichtungen, Unsicherheit über die Zukunft).
Erstelle eine Art «Erste-Hilfe-Kasten für die Seele» mit Aktivitäten, die dir guttun (z. B. spazieren gehen, schreiben, Musik hören, Yoga, Offlinezeit).
Blocke dir im Kalender feste Zeiten für diese Aktivitäten – so ernsthaft wie andere Termine.