EU verbietet gratis Plastiktüten
Uns gehts schon vorher ans Säckli

Das EU-Parlament hat entschieden, die kostenlose Abgabe von Plastiksäckli ab 2018 zu verbieten. Das Schweizer Parlament hat sich schon 2012 dafür ausgesprochen. Unklar bleibt die Umsetzung.
Publiziert: 29.04.2015 um 22:08 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 17:00 Uhr
Sie sollen bald etwas kosten - die Plastiksäckli an der Kasse
Foto: Keystone

Das EU-Parlament will dem Plastik an den Kragen gehen. Es hat deshalb die kostenlose Abgabe von Plastiktüten ab 2018 verboten.

Ziel ist es, dass jeder Bürger in der EU bis 2019 weniger als 90 Tüten pro Jahr verbraucht. Bis 2025 soll die Zahl auf 40 sinken. Laut EU-Kommission nutzen die Bürger in der Union jährlich rund 100 Milliarden Plastiktüten.

Umsetzung in der Schweiz

Das Parlament in Bern hatte schon 2012 eine Motion von CVP-Nationalrat Dominique de Buman (59) angenommen, die ein Verbot der Abgabe von Plastiksäcken verlangte.

Das Bundesamt für Umwelt erarbeitet zurzeit einen Entwurf zur Umsetzung der Motion. Betroffene Akteure werden dazu noch angehört. Mit einer Inkraftsetzung rechnet das Bundesamt erst Anfang 2016.

Fünfräppler mit riesen Effekt

Die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz hielt vergangenen November in einem Positionspapier fest, sie sei gegen ein totales Verbot von Plastiksäckli in den Läden. Sie würde aber ein Verbot der Gratis-Abgabe befürworten.

Einige Detailhändler führten schon freiwillig eine Gebühr ein. So auch die Migros Genossenschaft im Kanton Waadt. Sie schaffte die Plastiksäckli schon 2013 ab.

In den dortigen Migros-Filialen gibt es nur noch biologisch abbaubare Säckli für fünf Rappen. Die Menge der abgegebenen Säckli sank nach der Einführung um 94 Prozent. (ogo)

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