Darum gehts
- Trump-Administration plant Aufhebung von Bidens KI-Chip-Exportbeschränkungen
- Neue Regelung soll amerikanische Innovationen fördern und KI-Dominanz sichern
- Die Schweiz wäre bei der Regelung in die «B-Liga» gefallen
Die Trump-Regierung plant, die vom Vorgänger Joe Biden eingeführten Beschränkungen für den Export fortschrittlicher KI-Chips aufzuheben, wie ein Sprecher des US-Handelsministeriums am Mittwoch mitteilte. Laut Reuters sollte die als «Framework for Artificial Intelligence Diffusion» bekannte Regelung ab dem 15. Mai in Kraft treten. Damit kann wohl auch die Schweiz weiterhin leistungsfähige KI-Chips importieren.
Die Biden-Regierung hatte die Verordnung eine Woche vor dem Ende ihrer Amtszeit erlassen, um den Export von KI-Chips und -Technologien weiter einzuschränken. Ziel war es, fortschrittliche Rechenleistung in den USA und bei deren Verbündeten zu halten und gleichzeitig Chinas Zugang zu blockieren.
«Die Biden-KI-Regel ist übermässig komplex, übermässig bürokratisch und würde amerikanische Innovationen behindern. Wir werden sie durch eine viel einfachere Regel ersetzen, die amerikanische Innovationen freisetzt und die amerikanische KI-Dominanz sicherstellt», erklärte der Sprecher der Trump-Regierung weiter.
Wie Reuters letzte Woche berichtete, arbeitet die Trump-Administration an Änderungen der Regelung, die den globalen Zugang zu KI-Chips einschränken sollen. Dabei könnte die Einteilung der Welt in Stufen, die bestimmen, wie viele fortschrittliche Halbleiter ein Land erhalten kann, aufgehoben werden.
Schweiz nur zweite Wahl
Die ursprüngliche Verordnung hatte die Welt in verschiedene Kategorien eingeteilt, um den Zugang zu fortschrittlichen Halbleitern zu regulieren – die Schweiz wäre dabei nur in die «B-Liga» gekommen und hätte nicht mehr unbeschränkt Chips kaufen dürfen. Bundesrat Guy Parmelin hat bereits Mitte Januar bei der US-Regierung interveniert.
Die neue Regelung der Trump-Regierung zielt darauf ab, diesen Ansatz zu vereinfachen und gleichzeitig die Innovationskraft der USA zu stärken.
Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender globaler Konkurrenz im Bereich der künstlichen Intelligenz. Die USA streben danach, ihre führende Position in diesem Sektor zu behaupten, während andere Länder, insbesondere China, aufholen.
Noch sind die genauen Details der neuen Regelung sind nicht bekannt. Es wird erwartet, dass sie in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. China dürfte aber weiterhin von Restriktionen betroffen sein.
Die Aktie des Chipherstellers Nvidia stieg am Mittwoch an der Wallstreet um rund drei Prozent – und nachbörslich nochmals um rund zwei Prozent.