Leser zeigen klare Haltung
«Wegzug wär immenser Schaden» – «Auf Arroganz der UBS können wir verzichten»

Pläne für einen möglichen Wegzug der Grossbank sorgen für Empörung. Leser werfen der UBS Gier, Arroganz und fehlende Loyalität vor – und fordern: Dann soll sie doch gehen!
Publiziert: 16.09.2025 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2025 um 00:17 Uhr
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Sergio Ermotti zieht mit der UBS gerade ein Powerplay auf.
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Darum gehts

  • UBS-Manager treffen Trump-nahe US-Regierungsvertreter, diskutieren möglichen Wegzug aus der Schweiz
  • Leser zeigen sich empört über UBS-Strategie, kritisieren fehlende Loyalität
  • Über 10'000 gut bezahlte Arbeitsplätze wären bei UBS-Wegzug gefährdet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sarah RiberzaniCommunity Editor

Ein Bericht der «New York Post» sorgt derzeit am Paradeplatz und in Bundesbern für Aufregung: UBS-Manager sollen sich mit Beamten der US-Regierung rund um Donald Trump getroffen haben, um über Alternativen zu den verschärften Kapitalvorschriften zu sprechen. Dabei sollen sogar ein möglicher Wegzug aus der Schweiz oder eine Fusion mit einer US-Bank zur Sprache gekommen sein. Der Zeitpunkt dieser Enthüllung sticht hervor: In Bern läuft gerade die Herbstsession, und die politischen Auseinandersetzungen über strengere Eigenkapitalvorgaben für die UBS sind in vollem Gange.

Leser zeigen sich empört

Die Gerüchte um einen möglichen Wegzug der UBS schlagen in der Leserschaft hohe Wellen und lösen hitzige Reaktionen aus. Leser Fritz Schmidlin kündigt bei einem Wegzug klare Konsequenzen an: «Ich würde meine Millionen sofort abzügeln und zu einer echten Schweizer Bank zügeln. Auch einer Schweizer UBS-Tochter würde ich mein Geld nicht anvertrauen. Zurück zur Kantonalbank!» Genauso wie Leserin Elisabeth Hager: «Ich würde umgehend mein Geld abheben, sollen die in die USA gehen. Es ist schändlich nach dem CS-Debakel!»

Viele Leserinnen und Leser haben den Eindruck, dass bei der UBS zunehmend strategische Interessen wichtiger sind als die Verantwortung gegenüber dem Standort Schweiz. So bringt Leser Ralph Osterwalder seine Kritik zum Ausdruck: «Dass die UBS es in Erwägung zieht, ihre Zelte in Amerika aufzuschlagen, sagt eigentlich alles aus über das Mindset von Ermotti und Co. Der heilige Profit steht über allem und dafür ist diesen Herrschaften jedes Mittel recht.» Seine Devise: «Lassen wir sie doch einfach ziehen, bevor es so richtig kracht am Finanzmarkt und der Steuerzahler wieder für den Schaden aufzukommen hat!»

«Eine moralische Bankrotterklärung!»

Auch Leser Marcus Aurelius zeigt sich empört. Seiner Meinung nach wolle die Bank weiterhin grosse Risiken auf die Steuerzahler abwälzen. «Dies, nachdem sie die CS fast geschenkt bekommen hat und bereits einmal von der Nationalbank gerettet wurde. Derweil werden fleissig Boni bezahlt für die Banker.» Sollte die Schweiz bei den neuen Regeln nicht mitziehen, werde mit dem Abgang gedroht, so seine Kritik. «Eine moralische Bankrotterklärung!», urteilt er.

Und User Andi Gruber bringt die Haltung vieler Leserinnen und Leser pointiert auf den Punkt: «Reisende sollte man nicht aufhalten. Die Schweiz wäre ein Mega-Risiko los. Auf die Arroganz der UBS-Spitze können wir gut verzichten!»

Während viele Leserinnen und Leser die UBS hart kritisieren und einem möglichen Wegzug mit Gleichgültigkeit oder sogar Erleichterung begegnen, sieht Patrick Meier die Sache anders. Er mahnt zur Besonnenheit: Ein Wegzug der Bank wäre aus seiner Sicht ein «immenser wirtschaftlicher Schaden für die Schweiz»: Mehr als 10'000 gut bezahlte Arbeitsplätze gingen verloren, dazu wichtige Steuereinnahmen für Bund und Gemeinden. «Wer hier von fehlender Loyalität redet, hat keine Ahnung», meint Meier. Auch wenn er sich selbst nicht als Bankenfan bezeichnet, sieht er die UBS als zentralen Pfeiler für die Schweizer Wirtschaft – und warnt davor, das zu leichtfertig aufs Spiel zu setzen.


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