Die Leser zu 50 Franken Zollfreibetrag
«Oh, welches Chaos an den Zollstationen»

Nur noch 50 Franken Zollfreibetrag für Auslandseinkäufe – dies verlangt die SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. So will sie den Einkaufstourismus stoppen und das heimische Gewerbe stärken. Dies sorgt bei den Leserinnen und Lesern für rote Köpfe.
Publiziert: 02.07.2025 um 14:02 Uhr
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SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr will die Zollfreigrenze weiter senken.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr fordert Senkung des Zollfreibetrags auf 50 Franken
  • Jährlich fliessen mehr als 8 Milliarden Franken durch Einkaufstourismus ins Ausland
  • Kontroverse Diskussion in der Leserschaft über Vor- und Nachteile
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SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (41) will den Einkaufstourismus stoppen. Die diesjährige Senkung des Zollfreibetrags für Auslandseinkäufe von 300 auf 150 Franken ist ihr nicht genug. «Aus steuerlicher Sicht wären null Franken natürlich richtig», meint sie, fordert aber als ersten politischen Schritt eine Grenze von 50 Franken.

Sie meint, dass die bisherige Reduktion auf 150 Franken bisher nur wenig Wirkung auf den Einkaufstourismus gehabt habe. Ihre Absicht: das heimische Gewerbe zu stärken. Denn jährlich fliessen mehr als 8 Milliarden Franken ins Ausland ab, was der Thurgauer Gewerbeverbandspräsidentin missfällt.

Die Community debattiert darüber

In der Kommentarspalte löst die Forderung von Gutjahr eine lebhafte Diskussion aus. Leserin Maria Harder ist keine Befürworterin und richtet ihre Worte direkt an die SVP-Nationalrätin. «Ich bewundere Sie und ihre Politik. Aber hier liegen Sie falsch. Einkaufstourismus bekämpfen sie am besten, wenn sie schauen, dass die Preise in der Schweiz auf ein vernünftiges Niveau gesenkt werden. Denken Sie an die Menschen, die nicht ihr Lohnniveau haben und jeden Franken fünfmal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben. Denken Sie an alle Ferienreisende, die sich ein Andenken kaufen und dann verzollen müssen. Oh, welches Chaos an den Zollstationen.»

Mika Zeller steht dem kritisch gegenüber. «Mir tun jetzt schon die armen Zollangestellten leid, welche dann noch mehr Ausfuhrscheine auf die verschiedenen anzuwendenden Mehrwertsteuersätze ausweiden müssen», kommentiert er. 

Für Edgar Bühler ist die Absicht klar: «Natürlich bin ich auch der Meinung, dass wir Waren, welche in der Schweiz hergestellt werden, auch hier kaufen. Aber bei allem anderen, was unsere Importeure einführen und uns zu überhöhten Preisen verkaufen möchten, finde ich es richtig, dass sich die Leute es selber holen und dabei viel Geld sparen.»

«Nur null Franken ist richtig und fair»

Doch nicht alle Stimmen aus der Leserschaft sind gegen Gutjahrs Forderung. Manfred Weiss gehört dazu. «Nur null Franken ist richtig und fair. Wann sehen das die Politiker endlich ein?», fragt er in die Runde. Auch Leser Beat Wüthrich stimmt der Unternehmerin zu: «Darf gerne weiter gehen in diese Richtung.»

Urs Meier sieht dies ähnlich. «Schweizer Löhne wollen, aber keine Bereitschaft, auch Schweizer Preise zu bezahlen. Die Ausrede mit der Abzocke ist da willkommen, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Ich wünsche es jedem Einkaufstouristen, dass in seiner Branche auch die billigere Konkurrenz aus dem Ausland berücksichtigt wird», schreibt er.

Und Userin Dora Häusermann findet: «Die Schweiz ist teuer, das stimmt, aber mittlerweile gibts bei uns den Lidl, Aldi und auch den preiswerten Denner. Wenn man die Auto- und Benzinkosten mitrechnet, wird der Einkauf nicht viel billiger sein.»

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